Auskunft über den Nachlass und Herausgabe des beweglichen Vermögens
LG Dortmund 3 O 79/11
Die Erblasserin verstarb 2010 in Belgien und hinterließ einen Nachlass, der sowohl bewegliches als auch unbewegliches Vermögen in Belgien umfasste.
Sie hatte in einem Testament ihre drei Töchter zu Erbinnen eingesetzt und ihre Söhne vom Erbe ausgeschlossen.
Die Töchter verlangten vom Ehemann der Erblasserin, der den Nachlass in Belgien in Besitz genommen hatte, Auskunft über den Nachlass und Herausgabe des beweglichen Vermögens.
Rechtliche Würdigung:
Das LG Dortmund gab der Klage teilweise statt und verurteilte den Beklagten zur Auskunftserteilung über den beweglichen und unbeweglichen Nachlass.
Die Herausgabe des Nachlasses wurde jedoch abgewiesen.
Begründung:
Fazit:
Das Urteil des LG Dortmund zeigt die Komplexität der Rechtsnachfolge von Todes wegen bei einem gemischten Nachlass mit Auslandsbezug.
Es verdeutlicht die Bedeutung der kollisionsrechtlichen Bestimmungen und die Notwendigkeit, die Rechtsordnungen der beteiligten Staaten zu berücksichtigen.
Der § 2314 BGB regelt den Auskunftsanspruch des Pflichtteilsberechtigten gegenüber dem Erben.
Wer hat Anspruch auf Auskunft?
Jeder Pflichtteilsberechtigte, der nicht Erbe ist, hat einen Anspruch auf Auskunft über den Bestand des Nachlasses.
Pflichtteilsberechtigte sind die nächsten Angehörigen des Erblassers, die im Falle der gesetzlichen Erbfolge Erben wären, z.B. Kinder, Ehegatten und Eltern des Erblassers.
Wer ist auskunftspflichtig?
Auskunftspflichtig ist der Erbe. Dies gilt auch für den Vorerben, der dem Nacherben Auskunft erteilen muss.
Umfang der Auskunft:
Der Erbe muss dem Pflichtteilsberechtigten auf Verlangen Auskunft erteilen über:
den Bestand des Nachlasses: Der Erbe muss alle Vermögensgegenstände, Schulden und sonstigen Positionen des Nachlasses zum Zeitpunkt des Todes des Erblassers angeben.
den Verbleib der Nachlassgegenstände: Der Erbe muss Auskunft darüber geben, was mit den Nachlassgegenständen nach dem Tod des Erblassers geschehen ist, z.B. ob sie verkauft, verschenkt oder verbraucht wurden.
Form der Auskunft:
Die Auskunft kann formlos erfolgen, z.B. mündlich oder schriftlich. Der Pflichtteilsberechtigte kann aber auch verlangen, dass ihm ein formelles Nachlassverzeichnis vorgelegt wird.
Zusätzliche Rechte des Pflichtteilsberechtigten:
Neben dem Auskunftsanspruch hat der Pflichtteilsberechtigte folgende weitere Rechte:
Zweck des Auskunftsanspruchs:
Der Auskunftsanspruch soll dem Pflichtteilsberechtigten ermöglichen, die Höhe seines Pflichtteilsanspruchs zu berechnen und diesen gegebenenfalls geltend zu machen.
Verjährung:
Der Auskunftsanspruch verjährt in 30 Jahren. Die Verjährung beginnt mit dem Schluss des Jahres, in dem der Anspruch entstanden ist, also in der Regel mit dem Todesjahr des Erblassers.
Der Auskunftsanspruch nach § 2314 BGB ist ein wichtiges Instrument für Pflichtteilsberechtigte, um ihre Rechte zu wahren.
Er ermöglicht ihnen, sich einen Überblick über den Nachlass zu verschaffen und die Höhe ihres Pflichtteilsanspruchs zu ermitteln.
Die auf dieser Homepage wiedergegebenen Gerichtsentscheidungen bilden einen kleinen Ausschnitt der Rechtsentwicklung über mehrere Jahrzehnte ab. Nicht jedes Urteil muss daher zwangsläufig die aktuelle Rechtslage wiedergeben.
Einige Entscheidungen stellen Mindermeinungen dar oder sind später im Instanzenweg abgeändert oder durch neue obergerichtliche Entscheidungen oder Gesetzesänderungen überholt worden.
Das Recht entwickelt sich ständig weiter. Stetige Aktualität kann daher nicht gewährleistet werden.
Die schlichte Wiedergabe dieser Entscheidungen vermag daher eine fundierte juristische Beratung keinesfalls zu ersetzen.
Für den fehlerhaften juristischen Gebrauch, der hier wiedergegebenen Entscheidungen durch Dritte außerhalb der Kanzlei Krau kann daher keine Haftung übernommen werden.
Verstehen Sie bitte die Texte auf dieser Homepage als gedankliche Anregung zur vertieften Recherche, keinesfalls jedoch als rechtlichen Rat.
Es soll auch nicht der falsche Anschein erweckt werden, als seien die veröffentlichten Urteile von der Kanzlei Krau erzielt worden. Das ist in aller Regel nicht der Fall. Vielmehr handelt es sich um einen allgemeinen Auszug aus dem deutschen Rechtsleben zur Information der Rechtssuchenden.
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Durch die schlichte Anfrage kommt noch kein kostenpflichtiges Mandat zustande.