BAG 4 AZR 422/21 – Eingruppierung
Zusammenfassung RA und Notar Krau
Kernthema:
Das Urteil befasst sich mit der Eingruppierung eines Hilfsgärtners im öffentlichen Dienst des Landes Nordrhein-Westfalen.
Es klärt, welche tariflichen Regelungen für die Eingruppierung solcher Beschäftigten gelten und ob die Tätigkeit eines Hilfsgärtners eine höhere Eingruppierung rechtfertigt.
Hintergrund:
Der Kläger war seit 1993 bei der beklagten Stadt beschäftigt, zunächst im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme, später als Bestattungsgehilfe und Hilfsgärtner.
Er beantragte eine Höhergruppierung in Entgeltgruppe 5 TVöD/VKA, da er der Meinung war, dass die Tätigkeit eines Hilfsgärtners einen Anlernberuf darstellt
und er aufgrund seiner langjährigen Tätigkeit eine Werkprüfung als abgelegt gelten könne.
Das Arbeitsgericht gab der Klage statt, das Landesarbeitsgericht wies sie jedoch ab.
Der Kläger legte Revision ein.
Das Bundesarbeitsgericht wies die Revision des Klägers zurück und bestätigte die Entscheidung des Landesarbeitsgerichts.
Es stellte klar, dass für die Eingruppierung von Beschäftigten im öffentlichen Dienst des Landes Nordrhein-Westfalen, deren Tätigkeit vor dem 1.1.2005 der Rentenversicherung für Arbeiter unterlegen hätte, ausschließlich die Regelungen des § 11a TVöD-NRW i.V.m. dem Eingruppierungsverzeichnis gelten.
Die allgemeinen Eingruppierungsbestimmungen der §§ 12, 13 TVöD/VKA finden keine Anwendung.
Die Tätigkeit eines Hilfsgärtners erfüllt nicht die tarifliche Anforderung eines anerkannten Ausbildungsberufs im Sinne der Entgeltgruppe 5 des Eingruppierungsverzeichnisses.
Auch wenn bestimmte Anlernberufe als Ausbildungsberufe gelten, gehört die Tätigkeit eines Hilfsgärtners nicht dazu.
Die Teilnahme des Klägers an einer kurzen beruflichen Bildungsmaßnahme zum Hilfsgärtner stellt keine Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf dar.
Die Tatsache, dass der Hilfsgärtner in der Entgeltgruppe 4 des Eingruppierungsverzeichnisses genannt wird, bedeutet nicht automatisch, dass es sich um einen Anlernberuf handelt.
Da der Kläger keine abgeschlossene Berufsausbildung hat und die Tätigkeit eines Hilfsgärtners nicht die Voraussetzungen der Entgeltgruppe 5 erfüllt, ist eine Höhergruppierung ausgeschlossen.
Fazit:
Das Urteil verdeutlicht die spezifischen Regelungen für die Eingruppierung bestimmter Beschäftigter im öffentlichen Dienst des Landes Nordrhein-Westfalen.
Es betont, dass die Tätigkeit eines Hilfsgärtners keinen anerkannten Ausbildungsberuf darstellt und daher keine höhere Eingruppierung rechtfertigt, selbst bei langjähriger Tätigkeit.
Die Entscheidung trägt zur Klärung der tariflichen Eingruppierungsvorschriften bei und bietet Rechtssicherheit für Arbeitgeber und Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst.
Die auf dieser Homepage wiedergegebenen Gerichtsentscheidungen bilden einen kleinen Ausschnitt der Rechtsentwicklung über mehrere Jahrzehnte ab. Nicht jedes Urteil muss daher zwangsläufig die aktuelle Rechtslage wiedergeben.
Einige Entscheidungen stellen Mindermeinungen dar oder sind später im Instanzenweg abgeändert oder durch neue obergerichtliche Entscheidungen oder Gesetzesänderungen überholt worden.
Das Recht entwickelt sich ständig weiter. Stetige Aktualität kann daher nicht gewährleistet werden.
Die schlichte Wiedergabe dieser Entscheidungen vermag daher eine fundierte juristische Beratung keinesfalls zu ersetzen.
Für den fehlerhaften juristischen Gebrauch, der hier wiedergegebenen Entscheidungen durch Dritte außerhalb der Kanzlei Krau kann daher keine Haftung übernommen werden.
Verstehen Sie bitte die Texte auf dieser Homepage als gedankliche Anregung zur vertieften Recherche, keinesfalls jedoch als rechtlichen Rat.
Es soll auch nicht der falsche Anschein erweckt werden, als seien die veröffentlichten Urteile von der Kanzlei Krau erzielt worden. Das ist in aller Regel nicht der Fall. Vielmehr handelt es sich um einen allgemeinen Auszug aus dem deutschen Rechtsleben zur Information der Rechtssuchenden.
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Durch die schlichte Anfrage kommt noch kein kostenpflichtiges Mandat zustande.