Beschwerde gegen Betreuerbestellung nach Tod des Betroffenen

Mai 20, 2025

Beschwerde gegen Betreuerbestellung nach Tod des Betroffenen

BGH, Beschluss vom 08.01.2025 – XII ZB 549/23

RA und Notar Krau

Der Bundesgerichtshof hat entschieden: Stirbt eine Person unter Betreuung, können Angehörige nicht mehr gerichtlich klären lassen, ob die Betreuung rechtens war.


Was war passiert?

Stellen Sie sich vor, Ihre betagte Großmutter hat Ihnen eine Vollmacht gegeben. Sie soll Ihre Angelegenheiten regeln, falls Ihre Großmutter dies nicht mehr kann.

Später bestellt ein Gericht eine Berufsbetreuerin für Ihre Großmutter. Diese Betreuerin soll sich um das Vermögen kümmern.

Sie legen Beschwerde gegen diese Entscheidung ein. Doch während das Gericht über die Beschwerde entscheidet, verstirbt Ihre Großmutter.

Sie möchten trotzdem wissen: War die Betreuung überhaupt rechtmäßig?


Das Problem nach dem Tod

Der Bundesgerichtshof sagt dazu klar: Mit dem Tod der betreuten Person endet das Betreuungsverfahren. Es gibt keinen Grund mehr, gerichtlich darüber zu entscheiden.

Eine Betreuung soll den Menschen ja schützen. Stirbt die Person, braucht sie keinen Schutz mehr.


Warum Angehörige hier keine Ausnahme bilden

Sie als Angehöriger haben vielleicht ein Interesse daran, dass geklärt wird, ob die Betreuung Ihrer Großmutter überhaupt nötig war. Aber das Gesetz ist hier eindeutig.

Beschwerde gegen Betreuerbestellung nach Tod des Betroffenen

Nur die betreute Person selbst kann so eine Feststellung beantragen. Sie müsste selbst durch die Betreuung in ihren Rechten verletzt worden sein.

Der Bundesgerichtshof hat auch geprüft, ob die Verfassung hier eine Ausnahme verlangt. Eine Betreuung ist ein starker Eingriff in die Persönlichkeit.

Aber der Schutz der Persönlichkeit endet mit dem Tod. Eine verstorbene Person kann nicht mehr „rehabilitiert“ werden.


Wichtige Klarstellung von RA und Notar Krau

Auch wenn eine Betreuung eingerichtet wird, bedeutet das nicht automatisch, dass jemand geschäftsunfähig ist. Der Betreuer unterstützt die Person nur.

Er darf sie nicht entmündigen. Die Person kann weiterhin eigene Entscheidungen treffen. Auch ein Testament kann sie weiterhin wirksam erstellen.

Deshalb stellt der Bundesgerichtshof fest: Nach dem Tod der betreuten Person können Angehörige nicht feststellen lassen, ob die Betreuerbestellung unrechtmäßig war.

Haben Sie Fragen zu Betreuungsvollmachten oder anderen Vorsorgeregelungen? Sprechen Sie uns an. Wir beraten Sie gerne.

Ihr Team von RA und Notar Krau

Schlagworte

Warnhinweis:

Die auf dieser Homepage wiedergegebenen Gerichtsentscheidungen bilden einen kleinen Ausschnitt der Rechtsentwicklung über mehrere Jahrzehnte ab. Nicht jedes Urteil muss daher zwangsläufig die aktuelle Rechtslage wiedergeben.

Einige Entscheidungen stellen Mindermeinungen dar oder sind später im Instanzenweg abgeändert oder durch neue obergerichtliche Entscheidungen oder Gesetzesänderungen überholt worden.

Das Recht entwickelt sich ständig weiter. Stetige Aktualität kann daher nicht gewährleistet werden.

Die schlichte Wiedergabe dieser Entscheidungen vermag daher eine fundierte juristische Beratung keinesfalls zu ersetzen.

Für den fehlerhaften juristischen Gebrauch, der hier wiedergegebenen Entscheidungen durch Dritte außerhalb der Kanzlei Krau kann daher keine Haftung übernommen werden.

Verstehen Sie bitte die Texte auf dieser Homepage als gedankliche Anregung zur vertieften Recherche, keinesfalls jedoch als rechtlichen Rat.

Es soll auch nicht der falsche Anschein erweckt werden, als seien die veröffentlichten Urteile von der Kanzlei Krau erzielt worden. Das ist in aller Regel nicht der Fall. Vielmehr handelt es sich um einen allgemeinen Auszug aus dem deutschen Rechtsleben zur Information der Rechtssuchenden.

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Rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns eine E-Mail, damit wir die grundsätzlichen Fragen klären können.

Durch die schlichte Anfrage kommt noch kein kostenpflichtiges Mandat zustande.

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