Erbschaftsteuer für Vorerbfall nach Tod des Vorerben
BFH Urteil 13.4.2016 – II R 55/14
RA und Notar Krau
Das Urteil des Bundesfinanzhofs vom 13. April 2016 (II R 55/14) betrifft die Erbschaftsteuerfestsetzung im Falle des Vorerbfalls nach dem Tod des Vorerben.
Die zentrale Frage war, ob die Erbschaftsteuer gegen den Erben des Vorerben oder den Nacherben festzusetzen ist.
In diesem Fall hatte das Finanzamt die Erbschaftsteuer gegen die Alleinerbin der Vorerbin festgesetzt, was von den Gerichten bis zur Revisionsinstanz geprüft wurde.
Die Klägerin, Alleinerbin der Vorerbin, argumentierte, dass die Steuerpflicht bei der Nacherbin liege und nicht bei ihr.
Das Finanzgericht wies die Klage ab, da es davon ausging, dass die Erbschaftsteuer korrekt gegen die Klägerin als Erbin der Vorerbin festgesetzt wurde.
Die Klägerin könne sich jedoch durch Forderungen gegenüber der Nacherbin von der Steuerlast befreien.
In der Revision entschied der Bundesfinanzhof anders und hob die bisherigen Entscheidungen auf.
Der BFH stellte klar, dass die Erbschaftsteuer grundsätzlich gegen den Nacherben festzusetzen ist, da dieser der eigentliche Erbe des ursprünglichen Erblassers ist.
Der Vorerbe oder dessen Erbe haftet nur als Gesamtschuldner, falls besondere Umstände vorliegen.
In diesem Fall hätte das Finanzamt sein Ermessen begründen müssen, warum es die Steuer gegen die Erbin des Vorerben und nicht gegen die Nacherbin festgesetzt hat.
Da diese Begründung fehlte, wurde die Steuerfestsetzung als rechtswidrig eingestuft.
Das Urteil verdeutlicht, dass bei der Erbschaftsteuer im Vorerbfall die Nacherben primär haftbar sind, und das Finanzamt sorgfältig abwägen muss,
gegen wen es die Steuer festsetzt, insbesondere wenn mehrere Schuldner infrage kommen.
Die auf dieser Homepage wiedergegebenen Gerichtsentscheidungen bilden einen kleinen Ausschnitt der Rechtsentwicklung über mehrere Jahrzehnte ab. Nicht jedes Urteil muss daher zwangsläufig die aktuelle Rechtslage wiedergeben.
Einige Entscheidungen stellen Mindermeinungen dar oder sind später im Instanzenweg abgeändert oder durch neue obergerichtliche Entscheidungen oder Gesetzesänderungen überholt worden.
Das Recht entwickelt sich ständig weiter. Stetige Aktualität kann daher nicht gewährleistet werden.
Die schlichte Wiedergabe dieser Entscheidungen vermag daher eine fundierte juristische Beratung keinesfalls zu ersetzen.
Für den fehlerhaften juristischen Gebrauch, der hier wiedergegebenen Entscheidungen durch Dritte außerhalb der Kanzlei Krau kann daher keine Haftung übernommen werden.
Verstehen Sie bitte die Texte auf dieser Homepage als gedankliche Anregung zur vertieften Recherche, keinesfalls jedoch als rechtlichen Rat.
Es soll auch nicht der falsche Anschein erweckt werden, als seien die veröffentlichten Urteile von der Kanzlei Krau erzielt worden. Das ist in aller Regel nicht der Fall. Vielmehr handelt es sich um einen allgemeinen Auszug aus dem deutschen Rechtsleben zur Information der Rechtssuchenden.
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