Erbschein spanisches Güterrecht Kollisionsnormen
OLG München Beschluss vom 03.02.2011 – 31 Wx 242/10
Der Beschluss des Oberlandesgerichts München vom 3. Februar 2011 (31 Wx 242/10) befasst sich mit einem Erbscheinsantrag nach dem Tod einer kinderlosen Erblasserin,
die deutsche Staatsangehörige war und in Spanien lebte.
Die Erblasserin hinterließ weder ein Testament noch sonstige letztwillige Verfügungen.
Ihr Ehemann (Beteiligter zu 1), spanischer Staatsangehöriger, beantragte einen Erbschein, der ihn gemäß der gesetzlichen Erbfolge zu 3/4 als Miterben ausweist,
neben den Söhnen der vorverstorbenen Schwester der Erblasserin (Beteiligte zu 2 und 3).
Die Beteiligten zu 2 und 3 traten dem Antrag entgegen, da sie der Ansicht waren, dass spanisches Güterrecht gelte, das eine Gütertrennung vorsieht.
Das Nachlassgericht hatte ursprünglich den Antrag des Beteiligten zu 1 abgelehnt, da es der Ansicht war, dass nach den Kollisionsnormen spanisches Güterrecht zur Anwendung komme.
Auf die Beschwerde des Beteiligten zu 1 hob das Landgericht München I diese Entscheidung auf und wies das Nachlassgericht an, den beantragten Erbschein zu erteilen.
Das Landgericht argumentierte, dass nach dem maßgeblichen Zeitpunkt der Eheschließung im Jahr 1975 deutsches Recht gelte,
da die Ehegatten nicht unmittelbar nach der Eheschließung einen gemeinsamen gewöhnlichen Aufenthalt in Spanien begründet hatten.
Die Beteiligten zu 2 und 3 legten daraufhin eine weitere Beschwerde ein, die jedoch vom Oberlandesgericht München zurückgewiesen wurde.
Das Gericht bestätigte die Entscheidung des Landgerichts, dass für die Bestimmung des Güterstandes deutsches Recht maßgeblich sei.
Es kam zu dem Schluss, dass die Ehegatten keine ausdrückliche oder schlüssige Rechtswahl zugunsten des spanischen Rechts getroffen hatten
und dass auch keine Umstände vorlagen, die eine Fortgeltung des spanischen Güterrechts rechtfertigten.
Damit war der vom Beteiligten zu 1 beantragte Erbschein korrekt und entsprach der geltenden Erbrechtslage.
Die Kosten des Beschwerdeverfahrens wurden den Beteiligten zu 2 und 3 auferlegt, und der Geschäftswert des Verfahrens wurde auf 250.000 Euro festgesetzt.
Die auf dieser Homepage wiedergegebenen Gerichtsentscheidungen bilden einen kleinen Ausschnitt der Rechtsentwicklung über mehrere Jahrzehnte ab. Nicht jedes Urteil muss daher zwangsläufig die aktuelle Rechtslage wiedergeben.
Einige Entscheidungen stellen Mindermeinungen dar oder sind später im Instanzenweg abgeändert oder durch neue obergerichtliche Entscheidungen oder Gesetzesänderungen überholt worden.
Das Recht entwickelt sich ständig weiter. Stetige Aktualität kann daher nicht gewährleistet werden.
Die schlichte Wiedergabe dieser Entscheidungen vermag daher eine fundierte juristische Beratung keinesfalls zu ersetzen.
Für den fehlerhaften juristischen Gebrauch, der hier wiedergegebenen Entscheidungen durch Dritte außerhalb der Kanzlei Krau kann daher keine Haftung übernommen werden.
Verstehen Sie bitte die Texte auf dieser Homepage als gedankliche Anregung zur vertieften Recherche, keinesfalls jedoch als rechtlichen Rat.
Es soll auch nicht der falsche Anschein erweckt werden, als seien die veröffentlichten Urteile von der Kanzlei Krau erzielt worden. Das ist in aller Regel nicht der Fall. Vielmehr handelt es sich um einen allgemeinen Auszug aus dem deutschen Rechtsleben zur Information der Rechtssuchenden.
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