Freibetrag bei Zusammentreffen von mehreren Nacherbfolgen – FG München 4 K 519/18

August 13, 2020

Freibetrag bei Zusammentreffen von mehreren Nacherbfolgen – FG München 4 K 519/18

Inhaltsverzeichnis RA und Notar Krau

  1. Einleitung
    • Hintergrund des Falls
    • Bedeutung und Relevanz des Urteils
    • Ziel und Struktur der Arbeit
  2. Sachverhalt
    • Ausgangslage und Fakten des Falls
    • Beteiligte Parteien und ihre Rechtsstellung
    • Ablauf der Erbschaft und Steuerfestsetzung
  3. Rechtlicher Rahmen
    • Grundlagen der Erbschaftsteuer nach § 16 ErbStG
    • Vorschriften zur Nacherbfolge nach § 6 ErbStG
    • Bisherige Rechtsprechung und Literaturmeinungen zu Freibeträgen bei Nacherbfolge
  4. Streitgegenstand und Argumente der Parteien
    • Darstellung des Streitpunkts: Mehrfache Freibeträge bei Nacherbfolge
    • Argumentation der Kläger
    • Position des Finanzamts
  5. Analyse des Urteils des FG München
    • Tenor und Entscheidungsgründe des Urteils
    • Rechtliche Würdigung der Nacherbfolge als einheitlicher Erwerb
    • Berücksichtigung der Freibeträge gemäß § 16 ErbStG
    • Abweisung der Klage und Gründe dafür
  6. Kritische Würdigung
    • Bewertung der Argumentation des FG München
    • Vergleich mit anderen Entscheidungen und Literaturmeinungen
    • Auswirkungen der Entscheidung auf die Steuerpraxis
    • Analyse der rechtlichen Grundlagen und deren Auslegung
  7. Praktische Implikationen
    • Konsequenzen für Erben und Nacherben
    • Empfehlungen für die steuerliche Gestaltung von Nachlässen
    • Bedeutung der Entscheidung für die Erbschaftsteuerplanung
  8. Schlussfolgerung
    • Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse
    • Auswirkungen des Urteils auf zukünftige Fälle
    • Perspektiven und offene Fragen im Erbschaftsteuerrecht

Freibetrag bei Zusammentreffen von mehreren Nacherbfolgen – FG München 4 K 519/18

Tenor

1. Die Klage wird abgewiesen.

2. Die Kläger tragen die Kosten des Verfahrens.

3. Die Revision zum Bundefinanzhof wird zugelassen.

Der Fall:

Drei Kläger erbten von ihrer Tante, die ihrerseits Vorerbin ihrer Eltern war.

Die Kläger waren somit Nacherben sowohl nach dem Großvater als auch nach der Großmutter.

Streitig war, ob den Klägern für jede Nacherbschaft der volle Freibetrag nach § 16 ErbStG zusteht.

Die Entscheidung:

Das Finanzgericht München entschied, dass den Klägern nur ein Freibetrag zusteht, nicht zwei.

Es begründete dies damit, dass es sich erbschaftsteuerrechtlich um einen einheitlichen Erwerb vom Vorerben handelt, auch wenn zivilrechtlich zwei getrennte Nacherbschaften vorliegen.

Begründung:

  • § 6 ErbStG: Das Erbschaftsteuergesetz regelt die Nacherbschaft in § 6. Danach wird der Nacherbe so behandelt, als erbe er vom Vorerben und nicht vom ursprünglichen Erblasser. Dies gilt auch dann, wenn der Nacherbe mehrere Nacherbschaften von demselben Vorerben erhält.
  • Einheitlicher Erwerb: Das Finanzgericht betonte, dass es sich bei der Nacherbschaft stets um einen einheitlichen Erwerb handelt, unabhängig davon, ob eine oder mehrere Nacherbschaften vorliegen. Daher kann auch nur ein Freibetrag gewährt werden.
  • § 16 ErbStG: Der Freibetrag nach § 16 ErbStG ist ein persönlicher Freibetrag, der jedem Erben nur einmal zusteht. Da es sich bei der Nacherbschaft um einen einheitlichen Erwerb handelt, kann der Freibetrag nicht mehrfach gewährt werden.

Auswirkungen des Urteils:

Das Urteil hat zur Folge, dass Nacherben, die mehrere Nacherbschaften von demselben Vorerben erhalten, nur einen Freibetrag beanspruchen können.

Dies kann zu einer höheren Erbschaftsteuerbelastung führen.

Kritik:

Das Urteil wurde in der Literatur teilweise kritisiert.

Es wird angeführt, dass die Regelung des § 6 ErbStG nicht eindeutig ist und dass es gute Gründe dafür gibt, den Nacherben in diesem Fall wie mehrere Erben zu behandeln.

Fazit:

Das Urteil des Finanzgerichts München zeigt, dass die erbschaftsteuerrechtliche Behandlung der Nacherbschaft komplex ist und zu unerwarteten Ergebnissen führen kann.

Es ist daher ratsam, sich bei der Gestaltung von Testamenten und Erbverträgen von einem Experten beraten zu lassen.

Schlagworte

Warnhinweis:

Die auf dieser Homepage wiedergegebenen Gerichtsentscheidungen bilden einen kleinen Ausschnitt der Rechtsentwicklung über mehrere Jahrzehnte ab. Nicht jedes Urteil muss daher zwangsläufig die aktuelle Rechtslage wiedergeben.

Einige Entscheidungen stellen Mindermeinungen dar oder sind später im Instanzenweg abgeändert oder durch neue obergerichtliche Entscheidungen oder Gesetzesänderungen überholt worden.

Das Recht entwickelt sich ständig weiter. Stetige Aktualität kann daher nicht gewährleistet werden.

Die schlichte Wiedergabe dieser Entscheidungen vermag daher eine fundierte juristische Beratung keinesfalls zu ersetzen.

Für den fehlerhaften juristischen Gebrauch, der hier wiedergegebenen Entscheidungen durch Dritte außerhalb der Kanzlei Krau kann daher keine Haftung übernommen werden.

Verstehen Sie bitte die Texte auf dieser Homepage als gedankliche Anregung zur vertieften Recherche, keinesfalls jedoch als rechtlichen Rat.

Es soll auch nicht der falsche Anschein erweckt werden, als seien die veröffentlichten Urteile von der Kanzlei Krau erzielt worden. Das ist in aller Regel nicht der Fall. Vielmehr handelt es sich um einen allgemeinen Auszug aus dem deutschen Rechtsleben zur Information der Rechtssuchenden.

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