Führen Regelungen bei Erbauseinandersetzung zu Schenkung? – FG Münster 3 K 1776/12 Erb

Juni 8, 2022

Führen Regelungen bei Erbauseinandersetzung zu Schenkung? – FG Münster 3 K 1776/12 Erb

Urteil vom 22.10.2015

Zusammenfassung RA und Notar Krau:

Das Finanzgericht Münster entschied im Urteil vom 22.10.2015, dass im Rahmen einer Erbauseinandersetzung getroffene Vereinbarungen zu einer Schenkung führen können.

Streitpunkt war, ob die disquotale Verteilung des Erbes, bei der ein Erbe mehr als seinen gesetzlichen Anteil erhielt,

als Schenkung gemäß § 7 Abs. 1 Nr. 1 Erbschaftsteuer- und Schenkungsteuergesetz (ErbStG) zu bewerten ist.

In dem Fall erbten die Ehefrau und zwei Söhne eines Verstorbenen, und es wurden Anteile an Grundstücken und Gesellschaftsanteilen unter ihnen aufgeteilt.

Die Ehefrau übertrug dabei Vermögen über ihren Erbanteil hinaus an ihre Söhne, was das Finanzamt als Schenkung betrachtete und Schenkungsteuer festsetzte.

Der Kläger, einer der Söhne, argumentierte, dass die Festsetzungsverjährung bereits eingetreten sei, da die Schenkung im Jahr 1997 erfolgte.

Das Finanzamt erfuhr jedoch erst 2002 durch eine Betriebsprüfung von der Schenkung und forderte daraufhin die Schenkungsteuererklärung ein.

Führen Regelungen bei Erbauseinandersetzung zu Schenkung? – FG Münster 3 K 1776/12 Erb

Das Gericht entschied, dass die Verjährungsfrist erst mit der positiven Kenntnis des Finanzamtes von der Schenkung begann und somit keine Verjährung eingetreten sei.

In der Entscheidung stellte das Gericht fest, dass die Ehefrau durch die Übertragung von Vermögen über ihren Erbanteil hinaus eine freigebige Zuwendung gemacht habe, die als Schenkung zu bewerten sei.

Diese Zuwendung war unentgeltlich und bereicherte die Söhne auf Kosten der Ehefrau.

Weiterhin entschied das Gericht, dass der Nießbrauchsverzicht der Ehefrau nicht als Vorsorgeuntersuchung sei, sondern steuerlich neutral beurteilt werde.

Letztlich bestätigte das Gericht den Schenkungssteuerbescheid teilweise und verwies die genaue Berechnung der Steuer an das Finanzamt.

Es ließ jedoch eine Revision wegen der grundsätzlichen Bedeutung der Fragen zur Verjährung und zur Anwendung des § 13a ErbStG zu.

Inhaltsverzeichnis:

Führen Regelungen bei Erbauseinandersetzung zu Schenkung? – FG Münster 3 K 1776/12 Erb

  1. Einleitung
    • Hintergrund zur Erbauseinandersetzung und Schenkungsteuerfestsetzung
  2. Zusammenfassung
    • Kurze Zusammenfassung der wichtigsten Punkte, wie das Recht auf freie Vermögensverteilung, die Streitfrage und die Entscheidung des Gerichts
  3. Tatbestand
    • Beschreibung des Sachverhalts, einschließlich des Erbfalls, der Erbauseinandersetzung und der getroffenen Regelungen
  4. Entscheidung
    • Darstellung der gerichtlichen Entscheidung und der Begründung dafür, einschließlich der Rechtsgrundlagen und Argumente beider Parteien
  5. Begründung der Entscheidung
    • Weiterführende Erläuterungen zur Entscheidung des Gerichts, einschließlich rechtlicher Überlegungen und Bezugnahme auf einschlägige Gesetze und Urteile
  6. Anträge der Parteien
    • Darstellung der Anträge des Klägers und des Beklagten sowie eventuelle Nebenbemerkungen dazu
  7. Ergebnis
    • Zusammenfassung des Urteilsspruchs und Feststellung der Rechtmäßigkeit bzw. Rechtswidrigkeit des Schenkungsteuerbescheids
  8. Schlussbemerkung
    • Abschließende Gedanken oder Hinweise, die den Fall zusammenfassen oder weitere Schritte andeuten, wie etwa die Möglichkeit der Revision

Schlagworte

Warnhinweis:

Die auf dieser Homepage wiedergegebenen Gerichtsentscheidungen bilden einen kleinen Ausschnitt der Rechtsentwicklung über mehrere Jahrzehnte ab. Nicht jedes Urteil muss daher zwangsläufig die aktuelle Rechtslage wiedergeben.

Einige Entscheidungen stellen Mindermeinungen dar oder sind später im Instanzenweg abgeändert oder durch neue obergerichtliche Entscheidungen oder Gesetzesänderungen überholt worden.

Das Recht entwickelt sich ständig weiter. Stetige Aktualität kann daher nicht gewährleistet werden.

Die schlichte Wiedergabe dieser Entscheidungen vermag daher eine fundierte juristische Beratung keinesfalls zu ersetzen.

Für den fehlerhaften juristischen Gebrauch, der hier wiedergegebenen Entscheidungen durch Dritte außerhalb der Kanzlei Krau kann daher keine Haftung übernommen werden.

Verstehen Sie bitte die Texte auf dieser Homepage als gedankliche Anregung zur vertieften Recherche, keinesfalls jedoch als rechtlichen Rat.

Es soll auch nicht der falsche Anschein erweckt werden, als seien die veröffentlichten Urteile von der Kanzlei Krau erzielt worden. Das ist in aller Regel nicht der Fall. Vielmehr handelt es sich um einen allgemeinen Auszug aus dem deutschen Rechtsleben zur Information der Rechtssuchenden.

Benötigen Sie eine Beratung oder haben Sie Fragen?

Rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns eine E-Mail, damit wir die grundsätzlichen Fragen klären können.

Durch die schlichte Anfrage kommt noch kein kostenpflichtiges Mandat zustande.

Warnhinweis:

Die auf dieser Homepage wiedergegebenen Gerichtsentscheidungen bilden einen kleinen Ausschnitt der Rechtsentwicklung über mehrere Jahrzehnte ab. Nicht jedes Urteil muss daher zwangsläufig die aktuelle Rechtslage wiedergeben.

Einige Entscheidungen stellen Mindermeinungen dar oder sind später im Instanzenweg abgeändert oder durch neue obergerichtliche Entscheidungen oder Gesetzesänderungen überholt worden.

Das Recht entwickelt sich ständig weiter. Stetige Aktualität kann daher nicht gewährleistet werden.

Die schlichte Wiedergabe dieser Entscheidungen vermag daher eine fundierte juristische Beratung keinesfalls zu ersetzen.

Für den fehlerhaften juristischen Gebrauch, der hier wiedergegebenen Entscheidungen durch Dritte außerhalb der Kanzlei Krau kann daher keine Haftung übernommen werden.

Verstehen Sie bitte die Texte auf dieser Homepage als gedankliche Anregung zur vertieften Recherche, keinesfalls jedoch als rechtlichen Rat.

Es soll auch nicht der falsche Anschein erweckt werden, als seien die veröffentlichten Urteile von der Kanzlei Krau erzielt worden. Das ist in aller Regel nicht der Fall. Vielmehr handelt es sich um einen allgemeinen Auszug aus dem deutschen Rechtsleben zur Information der Rechtssuchenden.

Benötigen Sie eine Beratung oder haben Sie Fragen?

Rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns eine E-Mail, damit wir die grundsätzlichen Fragen klären können.

Durch die schlichte Anfrage kommt noch kein kostenpflichtiges Mandat zustande.

Letzte Beiträge

brown concrete palace under blue sky at daytime

Oberlandesgericht Stuttgart 19 W 4/23

Dezember 7, 2024
Oberlandesgericht Stuttgart 19 W 4/23Beschluss vom 8. August 2023RA und Notar KrauDer Beschluss des Oberlandesgerichts Stuttgart vom …
brown and white concrete church near bare trees under blue sky during daytime

OLG Oldenburg 3 W 53/24

Dezember 7, 2024
OLG Oldenburg 3 W 53/24Beschluss vom 21.08.2024RA und Notar KrauKernaussage:Das Oberlandesgericht Oldenburg hat entschieden, das…
testament, hand, write

OLG Nürnberg 1 Wx 1539/23

Dezember 7, 2024
OLG Nürnberg 1 Wx 1539/23Beschluss vom 08.08.2023RA und Notar KrauDer Beschluss des Oberlandesgerichts Nürnberg vom 08.08.2023 befass…