GmbH Testamentsvollstreckervermerk in Gesellschafterliste

Juni 12, 2018

GmbH Testamentsvollstreckervermerk in Gesellschafterliste

BGH II ZB 17/14

Inhaltsverzeichnis RA und Notar Krau

  1. Einleitung
    • Überblick des Falls
    • Relevanz und Bedeutung
  2. Hintergrund der Beteiligten
    • Beteiligte zu 2: Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH)
    • Gesellschafterliste und Dauertestamentsvollstreckung
    • Rolle des Beteiligten zu 1
  3. Verfahrensverlauf
    • Einreichung der neuen Gesellschafterliste am 18.03.2014
    • Entscheidung des Registergerichts
    • Beschwerde der Beteiligten zu 2 und deren Zurückweisung durch das OLG Köln
    • Zulassung der Rechtsbeschwerde
  4. Rechtliche Würdigung
    • Statthaftigkeit und Zulässigkeit der Rechtsbeschwerde
    • Prüfungskompetenz des Registergerichts nach § 40 GmbHG
    • Formale Anforderungen an die Gesellschafterliste
  5. Begründung der Entscheidung
    • Unzulässigkeit des Testamentsvollstreckervermerks in der Gesellschafterliste
    • Rechtliche Grundlagen und gesetzliche Vorgaben
  6. Prüfung durch das Registergericht
    • Formale Anforderungen und Ablehnungsgründe
    • Abgrenzung zur Aktiengesellschaft und deren Register
  7. Bedeutung der Gesellschafterliste
    • Schutz der Registerklarheit
    • Relevanz für den Rechtsverkehr und Vermeidung von Missverständnissen
  8. Rechtspositionen und -meinungen
    • Verschiedene Ansichten in der Literatur
    • Bewertung und Abwägung praktischer Bedürfnisse
  9. Entscheidungsgründe im Detail
    • Informationsbedarf und Grenzen des § 40 GmbHG
    • Auswirkungen auf das Verhältnis zur Gesellschaft und zu Erwerbern
  10. Praktische Überlegungen
    • Nachweis der Verfügungsbefugnis und Legitimation
    • Gutgläubiger Erwerb und Schutz des Erwerbers
    • Haftung und Publizität der Gesellschafterliste
  11. Zusammenfassung und Schlussfolgerungen
    • Gesamtergebnis der Rechtsbeschwerde
    • Zukünftige Handhabung und Implikationen für die Praxis

GmbH Testamentsvollstreckervermerk in Gesellschafterliste

Zusammenfassung

Das Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) im Fall II ZB 17/14 befasst sich mit der Frage, ob ein Testamentsvollstreckervermerk in der Gesellschafterliste einer GmbH aufgenommen werden darf.

Im konkreten Fall ging es um eine GmbH, deren Gesellschafterliste Anteile enthielt, für die eine Dauertestamentsvollstreckung angeordnet war.

Der Geschäftsführer der GmbH reichte eine neue Gesellschafterliste ein, die diese Information enthielt.

Das Registergericht lehnte die Aufnahme der Liste ab, was später vom Oberlandesgericht Köln bestätigt wurde.

Die Rechtsbeschwerde der GmbH gegen diese Entscheidung blieb erfolglos.

Der BGH argumentierte, dass das Registergericht berechtigt ist, die formalen Anforderungen an die Gesellschafterliste zu prüfen und bei Unregelmäßigkeiten die Annahme zu verweigern.

Gemäß § 40 GmbHG müssen in der Gesellschafterliste bestimmte, gesetzlich festgelegte Informationen enthalten sein, wie der Name und Wohnort der Gesellschafter sowie die Nennbeträge ihrer Geschäftsanteile.

GmbH Testamentsvollstreckervermerk in Gesellschafterliste

Ein Testamentsvollstreckervermerk gehört nicht zu den gesetzlich vorgeschriebenen Angaben und darf daher nicht in die Gesellschafterliste aufgenommen werden.

Der BGH betonte, dass die Gesellschafterliste nicht nach Belieben um zusätzliche Informationen ergänzt werden darf, da dies die Registerklarheit beeinträchtigen würde.

Anders als beim Handelsregister, das staatlich reguliert wird, wird die Gesellschafterliste von Notaren und Geschäftsführern erstellt und unterliegt keiner umfassenden Prüfung, was das Risiko von Unübersichtlichkeit und Missverständnissen erhöht.

Zudem wurde argumentiert, dass ein praktisches Bedürfnis für die Aufnahme eines Testamentsvollstreckervermerks in die Gesellschafterliste nicht besteht.

Der BGH verwies darauf, dass die Gesellschafterliste primär zur Transparenz über die Anteilseignerstrukturen dient und nicht dazu,

detaillierte Informationen über die Verwaltung der Anteile bereitzustellen.

Weitere Informationen, wie sie im Kapitalmarktrecht gefordert werden, sind in der Gesellschafterliste einer GmbH nicht erforderlich.

Daher sei die Aufnahme eines Testamentsvollstreckervermerks weder notwendig noch gerechtfertigt.

Schlagworte

Warnhinweis:

Die auf dieser Homepage wiedergegebenen Gerichtsentscheidungen bilden einen kleinen Ausschnitt der Rechtsentwicklung über mehrere Jahrzehnte ab. Nicht jedes Urteil muss daher zwangsläufig die aktuelle Rechtslage wiedergeben.

Einige Entscheidungen stellen Mindermeinungen dar oder sind später im Instanzenweg abgeändert oder durch neue obergerichtliche Entscheidungen oder Gesetzesänderungen überholt worden.

Das Recht entwickelt sich ständig weiter. Stetige Aktualität kann daher nicht gewährleistet werden.

Die schlichte Wiedergabe dieser Entscheidungen vermag daher eine fundierte juristische Beratung keinesfalls zu ersetzen.

Für den fehlerhaften juristischen Gebrauch, der hier wiedergegebenen Entscheidungen durch Dritte außerhalb der Kanzlei Krau kann daher keine Haftung übernommen werden.

Verstehen Sie bitte die Texte auf dieser Homepage als gedankliche Anregung zur vertieften Recherche, keinesfalls jedoch als rechtlichen Rat.

Es soll auch nicht der falsche Anschein erweckt werden, als seien die veröffentlichten Urteile von der Kanzlei Krau erzielt worden. Das ist in aller Regel nicht der Fall. Vielmehr handelt es sich um einen allgemeinen Auszug aus dem deutschen Rechtsleben zur Information der Rechtssuchenden.

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