Grundstücksverfügung des Testamentsvollstreckers – Bayerisches Oberstes Landesgericht 2Z BR 45/98

November 17, 2020

Grundstücksverfügung des Testamentsvollstreckers – Bayerisches Oberstes Landesgericht 2Z BR 45/98

Inhaltsverzeichnis RA und Notar Krau

  1. Einleitung
    • Hintergrund des Falls
    • Beteilgte Parteien und deren Rollen
  2. Maßgeblichkeit des Testamentsvollstreckerzeugnisses
    • Gesetzliche Grundlagen
    • Bedeutung und Inhalt des Testamentsvollstreckerzeugnisses
    • Rechtliche Auswirkungen auf die Verfügungsbefugnis
  3. Rechtliche Bedeutung der Klausel über die Nachlassverwaltung
    • Gesetzliche Bestimmungen
    • Inhalt und Interpretation der Klausel
    • Rechtsprechung und Auslegung
  4. Tenor des Bayerischen Obersten Landesgerichts
    • Beschluss des Landgerichts München II vom 18. Februar 1998
    • Aufhebung und Änderungen durch das Bayerische Oberste Landesgericht
  5. Gründe des Beschlusses
    • Darstellung der Sachlage
    • Prüfung der Testamentsvollstreckung und deren Umfang
    • Argumentation des Landgerichts München II
    • Analyse und Entscheidung des Bayerischen Obersten Landesgerichts
  6. Verfügungsbefugnis des Testamentsvollstreckers
    • Gesetzliche Grundlagen (§ 2205 BGB)
    • Bedeutung des Testamentsvollstreckerzeugnisses
    • Auswirkungen der Eintragung im Grundbuch
  7. Auslegung der Verfügungsbeschränkungen
    • Verwaltungsanordnungen vs. Verfügungsbeschränkungen
    • Gerichtliche Auslegung und deren Grenzen
  8. Entlassung des Testamentsvollstreckers und deren Folgen
    • Verfahren und rechtliche Auswirkungen
    • Bestellung eines neuen Testamentsvollstreckers
  9. Rechtliche Konsequenzen der Beschlüsse
    • Anforderungen an die Bewilligung der Eintragungen im Grundbuch
    • Relevanz der Zustimmung des Erben
  10. Zusammenfassung und Bewertung
    • Gesamtbewertung der gerichtlichen Entscheidungen
    • Bedeutung für zukünftige Fälle der Testamentsvollstreckung

Grundstücksverfügung des Testamentsvollstreckers – Bayerisches Oberstes Landesgericht 2Z BR 45/98

Sachverhalt:

Ein Testamentsvollstrecker verkaufte ein Grundstück des Nachlasses und bewilligte die Eintragung einer Grundschuld.

Das Grundbuchamt verlangte die Zustimmung des Erben zu den Verfügungen, da der Testamentsvollstrecker nach dem Testamentsvollstreckerzeugnis

den Nachlass „nach den Anordnungen im Testament“ zu verwalten habe und das Testament dem Testamentsvollstrecker die Verfügungsbefugnis über das Grundstück entzogen habe.

Entscheidung des BayObLG:

Das BayObLG hob die Entscheidung des Landgerichts auf und entschied, dass die Zustimmung des Erben nicht erforderlich ist.

Der Testamentsvollstrecker war zur Verfügung über das Grundstück befugt.

Begründung:

Grundstücksverfügung des Testamentsvollstreckers – Bayerisches Oberstes Landesgericht 2Z BR 45/98

Das BayObLG führte aus, dass für die Verfügungsbefugnis des Testamentsvollstreckers allein das Testamentsvollstreckerzeugnis maßgeblich ist.

Dieses enthielt keine Beschränkung der Verfügungsbefugnis.

Zentrale Argumente des Gerichts:

  • Maßgeblichkeit des Testamentsvollstreckerzeugnisses: Für die Verfügungsbefugnis des Testamentsvollstreckers ist allein das Testamentsvollstreckerzeugnis maßgeblich.
  • Keine Verfügungsbeschränkung: Das Testamentsvollstreckerzeugnis enthielt keine Beschränkung der Verfügungsbefugnis des Testamentsvollstreckers.
  • Verwaltungsanordnungen: Die im Testament enthaltenen Anordnungen waren lediglich Verwaltungsanordnungen und keine Verfügungsbeschränkungen.
  • Auslegung: Der Senat war befugt, die Anordnungen im Testament selbständig auszulegen.
  • Entlassung des Testamentsvollstreckers: Die Entlassung des Testamentsvollstreckers hatte keinen Einfluss auf die Wirksamkeit der von ihm vorgenommenen Verfügungen.

Fazit:

Grundstücksverfügung des Testamentsvollstreckers – Bayerisches Oberstes Landesgericht 2Z BR 45/98

Das BayObLG hat entschieden, dass der Testamentsvollstrecker zur Verfügung über das Grundstück befugt war.

Die Entscheidung verdeutlicht die Bedeutung des Testamentsvollstreckerzeugnisses für die Bestimmung der Verfügungsbefugnis des Testamentsvollstreckers.

Schlagworte

Warnhinweis:

Die auf dieser Homepage wiedergegebenen Gerichtsentscheidungen bilden einen kleinen Ausschnitt der Rechtsentwicklung über mehrere Jahrzehnte ab. Nicht jedes Urteil muss daher zwangsläufig die aktuelle Rechtslage wiedergeben.

Einige Entscheidungen stellen Mindermeinungen dar oder sind später im Instanzenweg abgeändert oder durch neue obergerichtliche Entscheidungen oder Gesetzesänderungen überholt worden.

Das Recht entwickelt sich ständig weiter. Stetige Aktualität kann daher nicht gewährleistet werden.

Die schlichte Wiedergabe dieser Entscheidungen vermag daher eine fundierte juristische Beratung keinesfalls zu ersetzen.

Für den fehlerhaften juristischen Gebrauch, der hier wiedergegebenen Entscheidungen durch Dritte außerhalb der Kanzlei Krau kann daher keine Haftung übernommen werden.

Verstehen Sie bitte die Texte auf dieser Homepage als gedankliche Anregung zur vertieften Recherche, keinesfalls jedoch als rechtlichen Rat.

Es soll auch nicht der falsche Anschein erweckt werden, als seien die veröffentlichten Urteile von der Kanzlei Krau erzielt worden. Das ist in aller Regel nicht der Fall. Vielmehr handelt es sich um einen allgemeinen Auszug aus dem deutschen Rechtsleben zur Information der Rechtssuchenden.

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