Nachweis Erbrecht durch Kopie Testament und Zeugen
OLG Sachsen-Anhalt 2 Wx 41/12
auch durch die Vorlage einer Kopie des Testaments und Zeugenbeweis erbracht werden kann, wenn das Originaltestament nicht auffindbar ist.
Sachverhalt:
Nach dem Tod des Erblassers beantragte eine seiner Töchter einen Erbschein als Alleinerbin basierend auf einem Testament aus dem Jahr 1996.
Die anderen Kinder des Erblassers widersprachen dem Antrag und beriefen sich auf ein späteres gemeinschaftliches Testament
der Eltern aus dem Jahr 1997, in dem alle Kinder als Erben eingesetzt wurden.
Dieses Testament konnte jedoch nur in Kopie vorgelegt werden, da das Original nicht auffindbar war.
Entscheidung des Gerichts:
Das OLG Sachsen-Anhalt entschied, dass der Nachweis des Erbrechts durch die Kopie des Testaments und die Aussagen der Zeugen erbracht werden konnte.
Begründung:
Grundsatz: Grundsätzlich ist das Erbrecht durch Vorlage der Originalurkunde nachzuweisen.
Ausnahme: Ist die Originalurkunde nicht auffindbar, kann der Nachweis des Erbrechts auch durch andere Beweismittel erbracht werden.
Voraussetzungen: Die Beweisaufnahme muss ergeben, dass die vorgelegte Kopie mit dem Original übereinstimmt und dass das Testament wirksam errichtet wurde.
Zeugenaussagen: Im vorliegenden Fall bestätigten die Aussagen der Zeugen die Echtheit und den Inhalt des Testaments von 1997. Die Zeugen konnten die Umstände der Testamentserrichtung detailliert schildern und so den Nachweis erbringen, dass die Kopie mit dem Original übereinstimmte.
Kein Widerruf: Da keine Anhaltspunkte für einen Widerruf des Testaments von 1997 vorlagen, entschied das Gericht, dass dieses Testament wirksam ist und die Erbfolge bestimmt.
Fazit:
Das Urteil des OLG Sachsen-Anhalt zeigt, dass auch bei Verlust des Originaltestaments der Nachweis des Erbrechts durch andere Beweismittel möglich ist.
Die Vorlage einer Kopie des Testaments in Verbindung mit glaubhaften Zeugenaussagen kann ausreichend sein, um das Erbrecht zu belegen.
Wichtig:
Die auf dieser Homepage wiedergegebenen Gerichtsentscheidungen bilden einen kleinen Ausschnitt der Rechtsentwicklung über mehrere Jahrzehnte ab. Nicht jedes Urteil muss daher zwangsläufig die aktuelle Rechtslage wiedergeben.
Einige Entscheidungen stellen Mindermeinungen dar oder sind später im Instanzenweg abgeändert oder durch neue obergerichtliche Entscheidungen oder Gesetzesänderungen überholt worden.
Das Recht entwickelt sich ständig weiter. Stetige Aktualität kann daher nicht gewährleistet werden.
Die schlichte Wiedergabe dieser Entscheidungen vermag daher eine fundierte juristische Beratung keinesfalls zu ersetzen.
Für den fehlerhaften juristischen Gebrauch, der hier wiedergegebenen Entscheidungen durch Dritte außerhalb der Kanzlei Krau kann daher keine Haftung übernommen werden.
Verstehen Sie bitte die Texte auf dieser Homepage als gedankliche Anregung zur vertieften Recherche, keinesfalls jedoch als rechtlichen Rat.
Es soll auch nicht der falsche Anschein erweckt werden, als seien die veröffentlichten Urteile von der Kanzlei Krau erzielt worden. Das ist in aller Regel nicht der Fall. Vielmehr handelt es sich um einen allgemeinen Auszug aus dem deutschen Rechtsleben zur Information der Rechtssuchenden.
Die auf dieser Homepage wiedergegebenen Gerichtsentscheidungen bilden einen kleinen Ausschnitt der Rechtsentwicklung über mehrere Jahrzehnte ab. Nicht jedes Urteil muss daher zwangsläufig die aktuelle Rechtslage wiedergeben.
Einige Entscheidungen stellen Mindermeinungen dar oder sind später im Instanzenweg abgeändert oder durch neue obergerichtliche Entscheidungen oder Gesetzesänderungen überholt worden.
Das Recht entwickelt sich ständig weiter. Stetige Aktualität kann daher nicht gewährleistet werden.
Die schlichte Wiedergabe dieser Entscheidungen vermag daher eine fundierte juristische Beratung keinesfalls zu ersetzen.
Für den fehlerhaften juristischen Gebrauch, der hier wiedergegebenen Entscheidungen durch Dritte außerhalb der Kanzlei Krau kann daher keine Haftung übernommen werden.
Verstehen Sie bitte die Texte auf dieser Homepage als gedankliche Anregung zur vertieften Recherche, keinesfalls jedoch als rechtlichen Rat.
Es soll auch nicht der falsche Anschein erweckt werden, als seien die veröffentlichten Urteile von der Kanzlei Krau erzielt worden. Das ist in aller Regel nicht der Fall. Vielmehr handelt es sich um einen allgemeinen Auszug aus dem deutschen Rechtsleben zur Information der Rechtssuchenden.
Durch die schlichte Anfrage kommt noch kein kostenpflichtiges Mandat zustande.