OLG Düsseldorf Beschluss 10.10.2013 – I-3 Wx 116/13 Testierunfähigkeit
(AG Düsseldorf, Beschl. v. 03.05.2013 – 93a VI 509/12)
Das Oberlandesgericht (OLG) Düsseldorf entschied in seinem Beschluss vom 10. Oktober 2013 über die Testierfähigkeit der Erblasserin,
die im Januar 2012 ein handschriftliches Testament verfasst hatte, in dem sie die Beteiligte zu 1 als Alleinerbin einsetzte.
Der Beteiligte zu 2 stellte die Testierfähigkeit der Erblasserin zum Zeitpunkt der Testamentserrichtung infrage, da sie laut seiner Aussage desorientiert und verwirrt gewesen sei,
was er unter anderem durch eine Anekdote über das Verhalten der Erblasserin in einem Pflegeheim zu belegen versuchte.
Das Amtsgericht (AG) Düsseldorf hatte zuvor nach Beweisaufnahme entschieden, dass die Erblasserin zum Zeitpunkt der Testamentserrichtung testierfähig gewesen sei
und dem Antrag der Beteiligten zu 1 auf Erteilung eines Erbscheins stattgegeben.
Der Beteiligte zu 2 legte daraufhin Rechtsmittel ein, das jedoch erfolglos blieb.
Das OLG Düsseldorf bestätigte die Entscheidung des Amtsgerichts und argumentierte, dass keine hinreichenden Anhaltspunkte für eine Testierunfähigkeit der Erblasserin vorlägen.
Die entscheidende Frage, ob die Erblasserin im Zeitpunkt der Testamentserrichtung aufgrund krankhafter Störungen,
geistiger Schwäche oder Bewusstseinsstörungen nicht in der Lage war, die Bedeutung ihrer Willenserklärungen zu erkennen und nach dieser Einsicht zu handeln, wurde verneint.
Das Gericht führte aus, dass die vorgetragenen Beweise und die Aussagen von Zeugen sowie medizinische Gutachten nicht ausreichten, um eine Beeinträchtigung der Testierfähigkeit nachzuweisen.
Die Testierfähigkeit gilt als Regelfall, und die vorliegenden Indizien sprachen eher für die Testierfähigkeit der Erblasserin.
Zusammenfassend entschied das OLG Düsseldorf, dass das Testament der Erblasserin wirksam sei und die Beteiligte zu 1 rechtmäßig als Alleinerbin eingesetzt wurde.
Der Beteiligte zu 2 musste die Kosten des Verfahrens tragen, da er unterlag.
Im Erbrecht bezieht sich Testierfähigkeit auf die Fähigkeit einer Person, ein gültiges Testament zu erstellen, zu ändern oder aufzuheben.
Es ist eine wichtige Voraussetzung, um sicherzustellen, dass der letzte Wille des Erblassers auch tatsächlich umgesetzt wird.
Voraussetzungen der Testierfähigkeit:
Mangelnde Testierfähigkeit:
Testierunfähig ist, wer aufgrund einer psychischen Störung, einer geistigen Behinderung oder einer anderen Beeinträchtigung nicht in der Lage ist, die Bedeutung und die Folgen seiner testamentarischen Verfügung zu erkennen oder seinen Willen frei zu bilden.
Beispiele für Gründe, die die Testierfähigkeit beeinträchtigen können:
Beweislast:
Grundsätzlich wird vermutet, dass jeder volljährige Mensch testierfähig ist. Wer die Testierfähigkeit eines Erblassers anzweifelt, trägt die Beweislast.
Folgen der Testierunfähigkeit:
Ein Testament, das von einer testierunfähigen Person errichtet wurde, ist ungültig. Es tritt die gesetzliche Erbfolge ein.
Wichtige Hinweise:
Zusätzliche Informationen:
Wenn Sie Fragen zur Testierfähigkeit haben oder Unterstützung bei der Erstellung eines Testaments benötigen, sollten Sie sich an einen Rechtsanwalt oder Notar wenden.
Die auf dieser Homepage wiedergegebenen Gerichtsentscheidungen bilden einen kleinen Ausschnitt der Rechtsentwicklung über mehrere Jahrzehnte ab. Nicht jedes Urteil muss daher zwangsläufig die aktuelle Rechtslage wiedergeben.
Einige Entscheidungen stellen Mindermeinungen dar oder sind später im Instanzenweg abgeändert oder durch neue obergerichtliche Entscheidungen oder Gesetzesänderungen überholt worden.
Das Recht entwickelt sich ständig weiter. Stetige Aktualität kann daher nicht gewährleistet werden.
Die schlichte Wiedergabe dieser Entscheidungen vermag daher eine fundierte juristische Beratung keinesfalls zu ersetzen.
Für den fehlerhaften juristischen Gebrauch, der hier wiedergegebenen Entscheidungen durch Dritte außerhalb der Kanzlei Krau kann daher keine Haftung übernommen werden.
Verstehen Sie bitte die Texte auf dieser Homepage als gedankliche Anregung zur vertieften Recherche, keinesfalls jedoch als rechtlichen Rat.
Es soll auch nicht der falsche Anschein erweckt werden, als seien die veröffentlichten Urteile von der Kanzlei Krau erzielt worden. Das ist in aller Regel nicht der Fall. Vielmehr handelt es sich um einen allgemeinen Auszug aus dem deutschen Rechtsleben zur Information der Rechtssuchenden.
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Durch die schlichte Anfrage kommt noch kein kostenpflichtiges Mandat zustande.