OLG Düsseldorf Beschluss 17.11.2014 – 25 Wx 84/14 – Erbschein Feststellung Erbfolge nach gemeinschaftlichem Testament
RA und Notar Krau
Der Beschluss des Oberlandesgerichts (OLG) Düsseldorf vom 17. November 2014 befasst sich mit einem Erbscheinsverfahren, in dem die Erbfolge nach einem gemeinschaftlichen Testament strittig ist.
Der Antragsteller (Beteiligter zu 1) beantragte einen Alleinerbschein nach seiner verstorbenen Ehefrau auf Basis eines gemeinschaftlichen Testaments, das angeblich am 09. August 2009 von beiden Ehegatten unterzeichnet wurde.
Die Kinder der Erblasserin aus erster Ehe (Beteiligte zu 2 und 3) bestritten die Echtheit der Unterschrift ihrer Mutter und deren Testierfähigkeit zum Zeitpunkt der Testamentserrichtung
und legten gegen die Entscheidung des Amtsgerichts Mettmann Beschwerde ein, das den Antrag des Beteiligten zu 1) ursprünglich gebilligt hatte.
Das OLG Düsseldorf hob die Entscheidung des Amtsgerichts auf und wies den Antrag des Beteiligten zu 1) zurück.
Das Gericht stellte fest, dass der Antragsteller die Echtheit der Unterschrift seiner verstorbenen Ehefrau unter dem Testament nicht ausreichend nachgewiesen habe.
Ein vom Amtsgericht in Auftrag gegebenes graphologisches Gutachten kam nur zu einer „leicht überwiegenden Wahrscheinlichkeit“ (75 %) der Echtheit der Unterschrift,
was nach Ansicht des OLG Düsseldorf nicht ausreicht, um die Echtheit zweifelsfrei zu bestätigen.
Das OLG argumentierte, dass im Erbscheinsverfahren eine hohe Gewissheit über die Echtheit eines Testaments erforderlich ist.
Da die Echtheit des Testaments nicht zweifelsfrei feststellbar war und keine weiteren Beweismittel vorlagen, entschied das Gericht, dass der Antragsteller die Beweislast trage.
Da diese Beweislast nicht erfüllt wurde, konnte der Alleinerbschein nicht erteilt werden.
Das Gericht entschied zudem, dass die Kosten des Beschwerdeverfahrens der Beteiligte zu 1) zu tragen habe und er den Beteiligten zu 2) und 3) deren außergerichtliche Kosten erstatten müsse.
Eine Rechtsbeschwerde gegen diese Entscheidung ließ das OLG nicht zu.
Der Gegenstandswert des Beschwerdeverfahrens wurde auf 267.000 € festgesetzt.
Die auf dieser Homepage wiedergegebenen Gerichtsentscheidungen bilden einen kleinen Ausschnitt der Rechtsentwicklung über mehrere Jahrzehnte ab. Nicht jedes Urteil muss daher zwangsläufig die aktuelle Rechtslage wiedergeben.
Einige Entscheidungen stellen Mindermeinungen dar oder sind später im Instanzenweg abgeändert oder durch neue obergerichtliche Entscheidungen oder Gesetzesänderungen überholt worden.
Das Recht entwickelt sich ständig weiter. Stetige Aktualität kann daher nicht gewährleistet werden.
Die schlichte Wiedergabe dieser Entscheidungen vermag daher eine fundierte juristische Beratung keinesfalls zu ersetzen.
Für den fehlerhaften juristischen Gebrauch, der hier wiedergegebenen Entscheidungen durch Dritte außerhalb der Kanzlei Krau kann daher keine Haftung übernommen werden.
Verstehen Sie bitte die Texte auf dieser Homepage als gedankliche Anregung zur vertieften Recherche, keinesfalls jedoch als rechtlichen Rat.
Es soll auch nicht der falsche Anschein erweckt werden, als seien die veröffentlichten Urteile von der Kanzlei Krau erzielt worden. Das ist in aller Regel nicht der Fall. Vielmehr handelt es sich um einen allgemeinen Auszug aus dem deutschen Rechtsleben zur Information der Rechtssuchenden.
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Durch die schlichte Anfrage kommt noch kein kostenpflichtiges Mandat zustande.