Pflichtteilsanspruch Verjährung wegen Stillstand des Verfahrens nach Verurteilung zur Auskunft
LG Stade 4 O 140/10
Urteil 7.1.2014
Das Urteil des Landgerichts Stade vom 7. Januar 2014 befasst sich mit einem Pflichtteilsanspruch und der Frage der Verjährung in einem komplexen Erbstreitfall.
Der Fall dreht sich um die Klägerin, die ihren Pflichtteil am Nachlass ihrer verstorbenen Mutter einfordert.
Der Beklagte, ihr Vater, war von seiner verstorbenen Ehefrau zum befreiten Vorerben bestimmt worden.
Die Klägerin verlangte zunächst Auskunft über den Nachlass, was durch ein Teilurteil zugestanden wurde.
Der Beklagte übergab diese Aufgabe an einen Notar, der ein Nachlassverzeichnis erstellte.
Die Kernfrage des Falls war, ob der Anspruch der Klägerin verjährt war.
Gemäß § 2332 BGB a. F. verjährt der Pflichtteilsanspruch innerhalb von drei Jahren, nachdem der Berechtigte vom Erbfall und der beeinträchtigenden Verfügung Kenntnis erlangt hat.
Die Klägerin hatte unstreitig spätestens im November 2008 Kenntnis, womit die Verjährungsfrist zu laufen begann.
Die Klägerin hatte zwar im April 2010 Prozesskostenhilfe beantragt, was die Verjährung hemmte, jedoch war das Verfahren später in einen Stillstand geraten.
Da das Verfahren nach dem Teilurteil nicht weiter betrieben wurde, war die Verjährungsfrist nach Ablauf der Hemmung abgelaufen.
Das Gericht entschied, dass die Klägerin es versäumt hatte, das Verfahren weiter voranzutreiben, indem sie beispielsweise die Zwangsvollstreckung aus dem Teilurteil einleitete.
Ein Antrag auf Akteneinsicht durch den Notar wurde nicht als ausreichende Handlung angesehen, um das Verfahren im Sinne des § 204 BGB weiter zu betreiben und damit die Verjährung weiter zu hemmen.
Die Klage der Klägerin auf Zahlung wurde daher abgewiesen, da der Anspruch verjährt war.
Das Gericht betonte, dass der Beklagte sich rechtmäßig auf die Einrede der Verjährung berufen konnte und kein rechtsmissbräuchliches Verhalten seinerseits vorlag.
Die Klägerin trug die Kosten des Verfahrens, abgesehen von den Kosten, die durch die Säumnis des Beklagten entstanden waren.
Die auf dieser Homepage wiedergegebenen Gerichtsentscheidungen bilden einen kleinen Ausschnitt der Rechtsentwicklung über mehrere Jahrzehnte ab. Nicht jedes Urteil muss daher zwangsläufig die aktuelle Rechtslage wiedergeben.
Einige Entscheidungen stellen Mindermeinungen dar oder sind später im Instanzenweg abgeändert oder durch neue obergerichtliche Entscheidungen oder Gesetzesänderungen überholt worden.
Das Recht entwickelt sich ständig weiter. Stetige Aktualität kann daher nicht gewährleistet werden.
Die schlichte Wiedergabe dieser Entscheidungen vermag daher eine fundierte juristische Beratung keinesfalls zu ersetzen.
Für den fehlerhaften juristischen Gebrauch, der hier wiedergegebenen Entscheidungen durch Dritte außerhalb der Kanzlei Krau kann daher keine Haftung übernommen werden.
Verstehen Sie bitte die Texte auf dieser Homepage als gedankliche Anregung zur vertieften Recherche, keinesfalls jedoch als rechtlichen Rat.
Es soll auch nicht der falsche Anschein erweckt werden, als seien die veröffentlichten Urteile von der Kanzlei Krau erzielt worden. Das ist in aller Regel nicht der Fall. Vielmehr handelt es sich um einen allgemeinen Auszug aus dem deutschen Rechtsleben zur Information der Rechtssuchenden.
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Durch die schlichte Anfrage kommt noch kein kostenpflichtiges Mandat zustande.