Private Steuererstattungsansprüche des Erblassers unterfallen mit dem Eintritt des Erbfalls der Erbschaftsteuer – BFH II R 30/06
1. Private Steuererstattungsansprüche des Erblassers unterfallen mit dem beim Eintritt des Erbfalls materiell-rechtlich zutreffenden Wert der Erbschaftsteuer, ohne dass es auf deren Durchsetzbarkeit zu diesem Zeitpunkt ankommt.
Werden die Ansprüche erst später fällig, entsteht die Erbschaftsteuer insoweit erst mit Eintritt der Fälligkeit.
2. Erwirbt der Erbe mit dem Nachlass einen aufschiebend bedingten, betagten oder befristeten Anspruch, verschiebt § 9 Abs. 1 Nr. 1 Buchst. a Halbsatz 2 ErbStG nicht den Erwerbszeitpunkt, sondern lediglich den Zeitpunkt der Steuerentstehung.
Sachverhalt:
Die Klägerin war Alleinerbin ihres verstorbenen Ehemannes.
Im Nachlass befanden sich Steuererstattungsansprüche aus den Jahren vor dem Todesjahr.
Das Finanzamt rechnete diese Ansprüche zum Nachlass hinzu und setzte Erbschaftsteuer fest.
Die Klägerin machte geltend, dass die Steuererstattungsansprüche nicht zum Nachlass gehörten, da sie im Zeitpunkt des Todes ihres Ehemannes noch nicht durchsetzbar waren.
Entscheidung des BFH:
Der BFH gab der Revision des Finanzamts statt. Die Steuererstattungsansprüche gehörten zum Nachlass und waren bei der Erbschaftsteuer zu berücksichtigen.
Begründung:
Der BFH führte aus, dass private Steuererstattungsansprüche des Erblassers mit dem Eintritt des Erbfalls der Erbschaftsteuer unterliegen, unabhängig von ihrer Durchsetzbarkeit zu diesem Zeitpunkt.
Zentrale Argumente des Gerichts:
Fazit:
Der BFH hat entschieden, dass private Steuererstattungsansprüche des Erblassers mit dem Eintritt des Erbfalls der Erbschaftsteuer unterliegen, unabhängig von ihrer Durchsetzbarkeit.
Die Entscheidung verdeutlicht die Reichweite des erbschaftsteuerpflichtigen Erwerbs.
Die auf dieser Homepage wiedergegebenen Gerichtsentscheidungen bilden einen kleinen Ausschnitt der Rechtsentwicklung über mehrere Jahrzehnte ab. Nicht jedes Urteil muss daher zwangsläufig die aktuelle Rechtslage wiedergeben.
Einige Entscheidungen stellen Mindermeinungen dar oder sind später im Instanzenweg abgeändert oder durch neue obergerichtliche Entscheidungen oder Gesetzesänderungen überholt worden.
Das Recht entwickelt sich ständig weiter. Stetige Aktualität kann daher nicht gewährleistet werden.
Die schlichte Wiedergabe dieser Entscheidungen vermag daher eine fundierte juristische Beratung keinesfalls zu ersetzen.
Für den fehlerhaften juristischen Gebrauch, der hier wiedergegebenen Entscheidungen durch Dritte außerhalb der Kanzlei Krau kann daher keine Haftung übernommen werden.
Verstehen Sie bitte die Texte auf dieser Homepage als gedankliche Anregung zur vertieften Recherche, keinesfalls jedoch als rechtlichen Rat.
Es soll auch nicht der falsche Anschein erweckt werden, als seien die veröffentlichten Urteile von der Kanzlei Krau erzielt worden. Das ist in aller Regel nicht der Fall. Vielmehr handelt es sich um einen allgemeinen Auszug aus dem deutschen Rechtsleben zur Information der Rechtssuchenden.
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Es soll auch nicht der falsche Anschein erweckt werden, als seien die veröffentlichten Urteile von der Kanzlei Krau erzielt worden. Das ist in aller Regel nicht der Fall. Vielmehr handelt es sich um einen allgemeinen Auszug aus dem deutschen Rechtsleben zur Information der Rechtssuchenden.
Durch die schlichte Anfrage kommt noch kein kostenpflichtiges Mandat zustande.