Streitwert bei Auskunftsansprüchen im Erbrecht

Februar 15, 2025

Streitwert bei Auskunftsansprüchen im Erbrecht

Zusammenfassung des BGH-Beschlusses vom 18.09.2024 – IV ZB 18/23

RA und Notar Krau

Zentrale Punkte:

  • Auskunftsanspruch im Erbrecht: Der Kläger machte gegen den Beklagten erbrechtliche Auskunftsansprüche, insbesondere wegen Pflichtteilsergänzung, im Wege der Stufenklage geltend.
  • Streitwert des Rechtsmittels: Der Bundesgerichtshof (BGH) hatte über die Frage zu entscheiden, wie der Streitwert eines Rechtsmittels gegen die Verurteilung zur Auskunftserteilung in erbrechtlichen Angelegenheiten zu bemessen ist.
  • Maßgebliche Kriterien: Der BGH bestätigte, dass sich der Wert des Beschwerdegegenstandes in solchen Fällen nach dem Interesse des Rechtsmittelführers bemisst, die Auskunft nicht erteilen zu müssen. Hierbei ist der Aufwand an Zeit und Kosten für die Erteilung der Auskunft entscheidend.
  • Bewertung des Zeitaufwands: Der BGH billigte die Bewertung des Zeitaufwands des Beklagten anhand des Stundensatzes, den ein Zeuge im Zivilprozess erhalten würde.
  • Hinreichende Bestimmtheit des Urteils: Der BGH sah das Urteil, mit dem der Beklagte zur Auskunftserteilung verurteilt worden war, als hinreichend bestimmt an. Es war für das Vollstreckungsorgan ohne Weiteres erkennbar, welche Auskünfte der Beklagte zu erteilen hatte.
  • Keine Verletzung des rechtlichen Gehörs: Der BGH wies die Rüge des Beklagten zurück, das Berufungsgericht habe seinen Anspruch auf rechtliches Gehör verletzt. Das Gericht hatte sich mit dem Vortrag des Beklagten zu seiner beruflichen Beanspruchung auseinandergesetzt und war zu dem Ergebnis gekommen, dass die Auskunftspflicht auch in der Freizeit erbracht werden kann.

Streitwert bei Auskunftsansprüchen im Erbrecht

Entscheidung des BGH:

Der BGH verwarf die Rechtsbeschwerde des Beklagten, da er keine Rechtsfehler des Berufungsgerichts feststellen konnte.

Insbesondere war der BGH der Ansicht, dass der Streitwert des Rechtsmittels zutreffend auf bis zu 500 € festgesetzt worden war.

Bedeutung für die Praxis:

Der Beschluss des BGH verdeutlicht, dass der Streitwert bei Auskunftsansprüchen im Erbrecht maßgeblich durch den Aufwand für die Erteilung der Auskunft bestimmt wird.

Die Bewertung des Zeitaufwands anhand des Zeugenstundensatzes ist eine gängige Praxis.

Zudem stellt der BGH klar, dass die Anforderungen an die Bestimmtheit eines Urteils, das zur Auskunftserteilung verurteilt, nicht zu hoch angesetzt werden dürfen.

Schlagworte

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Die auf dieser Homepage wiedergegebenen Gerichtsentscheidungen bilden einen kleinen Ausschnitt der Rechtsentwicklung über mehrere Jahrzehnte ab. Nicht jedes Urteil muss daher zwangsläufig die aktuelle Rechtslage wiedergeben.

Einige Entscheidungen stellen Mindermeinungen dar oder sind später im Instanzenweg abgeändert oder durch neue obergerichtliche Entscheidungen oder Gesetzesänderungen überholt worden.

Das Recht entwickelt sich ständig weiter. Stetige Aktualität kann daher nicht gewährleistet werden.

Die schlichte Wiedergabe dieser Entscheidungen vermag daher eine fundierte juristische Beratung keinesfalls zu ersetzen.

Für den fehlerhaften juristischen Gebrauch, der hier wiedergegebenen Entscheidungen durch Dritte außerhalb der Kanzlei Krau kann daher keine Haftung übernommen werden.

Verstehen Sie bitte die Texte auf dieser Homepage als gedankliche Anregung zur vertieften Recherche, keinesfalls jedoch als rechtlichen Rat.

Es soll auch nicht der falsche Anschein erweckt werden, als seien die veröffentlichten Urteile von der Kanzlei Krau erzielt worden. Das ist in aller Regel nicht der Fall. Vielmehr handelt es sich um einen allgemeinen Auszug aus dem deutschen Rechtsleben zur Information der Rechtssuchenden.

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