Übereignung und Herausgabe benachteiligende Schenkung § 2287 BGB
OLG Frankfurt am Main Urteil 20.12.2012 – 22 U 45/11
In dem Urteil des Oberlandesgerichts (OLG) Frankfurt am Main vom 20. Dezember 2012 (Az.: 22 U 45/11) wurde die Berufung des Beklagten
gegen ein vorangegangenes Urteil des Landgerichts Darmstadt (Az.: 2 O 351/09) zurückgewiesen.
Der Kläger, testamentarischer Schlusserbe seines Stiefvaters A1, forderte die Herausgabe eines Grundstücks,
eines PKW und die Zahlung von 3.100 € vom Beklagten, dem Sohn der zweiten Ehefrau des Verstorbenen.
Das Landgericht hatte zugunsten des Klägers entschieden, basierend auf §§ 2287 und 822 BGB, da das Grundstück unentgeltlich
an die Mutter des Beklagten übertragen wurde, was die Erberwartung des Klägers beeinträchtigte.
Der Beklagte bestritt die Wirksamkeit des Testaments und argumentierte, die Übertragung sei nicht unentgeltlich gewesen.
Das OLG bestätigte jedoch, dass das Testament gültig war und der Kläger Alleinerbe.
Auch die unentgeltliche Grundstücksübertragung durch den Erblasser an seine zweite Ehefrau wurde als Schenkung gewertet, die den Kläger als Erben benachteiligte.
Das Gericht urteilte, dass der Beklagte das Grundstück an den Kläger herausgeben muss, auch wenn es inzwischen weiterveräußert wurde,
da sich der Beklagte nicht auf einen Wegfall der Bereicherung berufen kann.
Auch die Herausgabe des PKW und die Rückzahlung der 3.100 € wurden bestätigt.
Der Beklagte hat die Kosten des Berufungsverfahrens zu tragen.
Die Revision wurde in Bezug auf die Rückübertragung des Grundstücks zugelassen, da dies rechtliche Fragen zu den §§ 2287 und 822 BGB aufwirft.
§ 2287 BGB regelt den Anspruch des Vertragserben gegen den Beschenkten.
Dieser Paragraph schützt den Vertragserben davor, dass der Erblasser durch Schenkungen zu Lebzeiten den Nachlass schmälert und so die Erberwartung des Vertragserben beeinträchtigt.
Voraussetzungen:
Rechtsfolge:
Beispiel:
Ein Vater schließt mit seinem Sohn einen Erbvertrag, in dem er ihn zum Alleinerben einsetzt.
Später schenkt der Vater seiner Lebensgefährtin ein wertvolles Grundstück, um seinen Sohn zu enterben.
Nach dem Tod des Vaters kann der Sohn von der Lebensgefährtin die Herausgabe des Grundstücks verlangen.
Besonderheiten:
Die auf dieser Homepage wiedergegebenen Gerichtsentscheidungen bilden einen kleinen Ausschnitt der Rechtsentwicklung über mehrere Jahrzehnte ab. Nicht jedes Urteil muss daher zwangsläufig die aktuelle Rechtslage wiedergeben.
Einige Entscheidungen stellen Mindermeinungen dar oder sind später im Instanzenweg abgeändert oder durch neue obergerichtliche Entscheidungen oder Gesetzesänderungen überholt worden.
Das Recht entwickelt sich ständig weiter. Stetige Aktualität kann daher nicht gewährleistet werden.
Die schlichte Wiedergabe dieser Entscheidungen vermag daher eine fundierte juristische Beratung keinesfalls zu ersetzen.
Für den fehlerhaften juristischen Gebrauch, der hier wiedergegebenen Entscheidungen durch Dritte außerhalb der Kanzlei Krau kann daher keine Haftung übernommen werden.
Verstehen Sie bitte die Texte auf dieser Homepage als gedankliche Anregung zur vertieften Recherche, keinesfalls jedoch als rechtlichen Rat.
Es soll auch nicht der falsche Anschein erweckt werden, als seien die veröffentlichten Urteile von der Kanzlei Krau erzielt worden. Das ist in aller Regel nicht der Fall. Vielmehr handelt es sich um einen allgemeinen Auszug aus dem deutschen Rechtsleben zur Information der Rechtssuchenden.
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Durch die schlichte Anfrage kommt noch kein kostenpflichtiges Mandat zustande.