Der Beklagte war aufgrund eines Testaments Alleinerbe geworden.
Der Kläger machte geltend, dass sein Pflichtteilsanspruch noch nicht verjährt sei, da er lange Zeit Zweifel an der Wirksamkeit des Testaments gehabt habe.
Rechtliche Würdigung:
Das Oberlandesgericht (OLG) Düsseldorf musste entscheiden, ob der Pflichtteilsanspruch des Klägers verjährt war.
Entscheidung:
Das OLG Düsseldorf änderte das Urteil des Landgerichts und wies die Klage ab.
Der Pflichtteilsanspruch des Klägers war verjährt.
Begründung:
Verjährungsfrist: Die Verjährungsfrist für Pflichtteilsansprüche beträgt drei Jahre (§ 2332 Abs. 1 BGB).
Beginn der Verjährung: Die Verjährung beginnt mit der Kenntnis des Pflichtteilsberechtigten von der beeinträchtigenden Verfügung (hier: dem Testament).
Hemmung der Verjährung: Die Verjährung ist gehemmt, solange der Pflichtteilsberechtigte berechtigte Zweifel an der Wirksamkeit der beeinträchtigenden Verfügung hat.
Kenntnis des Klägers: Der Kläger hatte spätestens im Februar 1999 Kenntnis von dem Testament, als er dieses anfocht.
Wirksamkeitszweifel: Die Zweifel des Klägers an der Wirksamkeit des Testaments (Fälschung, fehlende Testierfähigkeit) waren nach Einholung von Sachverständigengutachten im Erbscheinsverfahren Ende Mai 2001 ausgeräumt.
Verjährungsbeginn: Die Verjährung begann Ende Mai 2001.
Weitere Zweifel: Die vom Kläger danach geäußerten Zweifel an der Wirksamkeit des Testaments (Drohung, Täuschung) konnten die Verjährung nicht hemmen.
Verjährungseintritt: Die Verjährungsfrist war am 31. Mai 2004 abgelaufen.
Keine Unterbrechung der Verjährung: Der Mahnbescheid vom Juni 2005 konnte die Verjährung nicht mehr unterbrechen.
Fazit:
Das Urteil verdeutlicht die Bedeutung der Verjährung im Erbrecht.
Pflichtteilsansprüche verjähren innerhalb von drei Jahren nach Kenntnis des Berechtigten von der beeinträchtigenden Verfügung.
Zweifel an der Wirksamkeit der Verfügung hemmen die Verjährung nur, solange sie berechtigt sind.
Die auf dieser Homepage wiedergegebenen Gerichtsentscheidungen bilden einen kleinen Ausschnitt der Rechtsentwicklung über mehrere Jahrzehnte ab. Nicht jedes Urteil muss daher zwangsläufig die aktuelle Rechtslage wiedergeben.
Einige Entscheidungen stellen Mindermeinungen dar oder sind später im Instanzenweg abgeändert oder durch neue obergerichtliche Entscheidungen oder Gesetzesänderungen überholt worden.
Das Recht entwickelt sich ständig weiter. Stetige Aktualität kann daher nicht gewährleistet werden.
Die schlichte Wiedergabe dieser Entscheidungen vermag daher eine fundierte juristische Beratung keinesfalls zu ersetzen.
Für den fehlerhaften juristischen Gebrauch, der hier wiedergegebenen Entscheidungen durch Dritte außerhalb der Kanzlei Krau kann daher keine Haftung übernommen werden.
Verstehen Sie bitte die Texte auf dieser Homepage als gedankliche Anregung zur vertieften Recherche, keinesfalls jedoch als rechtlichen Rat.
Es soll auch nicht der falsche Anschein erweckt werden, als seien die veröffentlichten Urteile von der Kanzlei Krau erzielt worden. Das ist in aller Regel nicht der Fall. Vielmehr handelt es sich um einen allgemeinen Auszug aus dem deutschen Rechtsleben zur Information der Rechtssuchenden.
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Durch die schlichte Anfrage kommt noch kein kostenpflichtiges Mandat zustande.