Vermächtnisvollstreckung – Entgegennahme der Auflassung des minderjährigen Vermächtnisnehmers durch den Testamentsvollstrecker
OLG Hamm I 15 Wx 374/09
Dieser Beschluss des Oberlandesgerichts (OLG) Hamm vom 27. Juli 2010 befasst sich mit der Frage, ob ein Testamentsvollstrecker im Rahmen der Vermächtnisvollstreckung
die Auflassung für einen minderjährigen Vermächtnisnehmer entgegennehmen darf.
Im Mittelpunkt stehen die Auslegung des § 181 BGB und die Reichweite der Befugnisse des Testamentsvollstreckers nach § 2223 BGB.
Sachverhalt
Die Erblasserin hatte in ihrem Testament ihren Ehemann als Erben und ihre minderjährige Tochter als Nacherbin eingesetzt.
Der Tochter vermachte sie Grundbesitz.
Sie ordnete Testamentsvollstreckung an und bestimmte die Beteiligte zu 1) zur Testamentsvollstreckerin.
Zur Erfüllung des Vermächtnisses schloss die Testamentsvollstreckerin mit dem Ehemann einen Vermächtniserfüllungsvertrag, in dem sie die Auflassung für die Tochter erklärte.
Das Grundbuchamt beanstandete die fehlende Mitwirkung des gesetzlichen Vertreters der Tochter.
Kernaussagen des Beschlusses
Das OLG Hamm hob die Entscheidungen der Vorinstanzen auf und entschied, dass die Testamentsvollstreckerin die Auflassung wirksam für die minderjährige Tochter entgegennehmen durfte.
Zentrale Punkte des Beschlusses:
Wesentliche Argumente des Gerichts:
Bedeutung des Beschlusses
Dieser Beschluss stärkt die Rechtsstellung des Testamentsvollstreckers im Rahmen der Vermächtnisvollstreckung.
Er stellt klar, dass der Testamentsvollstrecker die Auflassung für einen minderjährigen Vermächtnisnehmer entgegennehmen darf und dass die Mitwirkung des gesetzlichen Vertreters nicht erforderlich ist.
Praktische Auswirkungen
Der Beschluss hat praktische Auswirkungen für die Nachlassabwicklung und die Grundbuchpraxis. Er erleichtert die Erfüllung von Vermächtnissen an Minderjährige und vereinfacht das Grundbuchverfahren.
Zusätzliche Hinweise:
Die auf dieser Homepage wiedergegebenen Gerichtsentscheidungen bilden einen kleinen Ausschnitt der Rechtsentwicklung über mehrere Jahrzehnte ab. Nicht jedes Urteil muss daher zwangsläufig die aktuelle Rechtslage wiedergeben.
Einige Entscheidungen stellen Mindermeinungen dar oder sind später im Instanzenweg abgeändert oder durch neue obergerichtliche Entscheidungen oder Gesetzesänderungen überholt worden.
Das Recht entwickelt sich ständig weiter. Stetige Aktualität kann daher nicht gewährleistet werden.
Die schlichte Wiedergabe dieser Entscheidungen vermag daher eine fundierte juristische Beratung keinesfalls zu ersetzen.
Für den fehlerhaften juristischen Gebrauch, der hier wiedergegebenen Entscheidungen durch Dritte außerhalb der Kanzlei Krau kann daher keine Haftung übernommen werden.
Verstehen Sie bitte die Texte auf dieser Homepage als gedankliche Anregung zur vertieften Recherche, keinesfalls jedoch als rechtlichen Rat.
Es soll auch nicht der falsche Anschein erweckt werden, als seien die veröffentlichten Urteile von der Kanzlei Krau erzielt worden. Das ist in aller Regel nicht der Fall. Vielmehr handelt es sich um einen allgemeinen Auszug aus dem deutschen Rechtsleben zur Information der Rechtssuchenden.
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Es soll auch nicht der falsche Anschein erweckt werden, als seien die veröffentlichten Urteile von der Kanzlei Krau erzielt worden. Das ist in aller Regel nicht der Fall. Vielmehr handelt es sich um einen allgemeinen Auszug aus dem deutschen Rechtsleben zur Information der Rechtssuchenden.
Durch die schlichte Anfrage kommt noch kein kostenpflichtiges Mandat zustande.