Versagung der familiengerichtlichen Genehmigung zur Ausschlagung der Erbschaft eines Kindes
RA und Notar Krau
Am 11. Dezember 2024 hat das Oberlandesgericht (OLG) Brandenburg eine wichtige Entscheidung (Aktenzeichen 13 WF 134/24) zu einem Fall getroffen, bei dem es um die Ausschlagung eines Erbes durch ein Kind ging. Die Mutter des Kindes wollte, dass ihr Kind ein Erbe ausschlägt, das es von seinem verstorbenen Vater erhalten sollte. Das Gericht hat diese Ausschlagung nicht zugelassen, da es zum Wohle des Kindes sei, das Erbe anzunehmen.
Ein Vater hatte seinen Sohn in seinem Testament zu 38% als Erben eingesetzt. Die restlichen 62% gingen an seine Ehefrau. Der Vater hatte auch festgelegt, dass das Erbe seines Sohnes bis zu dessen 28. Geburtstag von zwei Testamentsvollstreckern verwaltet werden sollte: seiner Ehefrau und einem alten Freund. Die Testamentsvollstrecker sollten sicherstellen, dass das Geld für die Ausbildung und zur Verbesserung der Lebensqualität des Kindes verwendet wird, zum Beispiel für Reisen oder Kleidung.
Nach dem Tod des Vaters wollte die Mutter des Kindes das Erbe für ihren Sohn ausschlagen. Sie argumentierte, dass das Erbe wegen Erbschaftssteuer und den Kosten für die Testamentsvollstreckung finanziell nicht vorteilhaft sei. Außerdem befürchtete sie, dass die Testamentsvollstreckung, insbesondere durch die Witwe des Vaters, zu Problemen für das Kind führen könnte, da die Beziehung zwischen der Mutter und der Witwe zerrüttet war. Die Mutter wollte stattdessen den sogenannten Pflichtteil und Pflichtteilsergänzungsansprüche für ihren Sohn geltend machen. Der Pflichtteil ist ein gesetzlich garantierter Mindestanteil am Erbe, den auch enterbte nahe Verwandte erhalten können.
Das Amtsgericht Nauen hatte die Ausschlagung des Erbes bereits abgelehnt, und das OLG Brandenburg bestätigte diese Entscheidung. Hier sind die Hauptgründe:
Das OLG Brandenburg hat entschieden, dass die Annahme des Erbes und die damit verbundene Testamentsvollstreckung im besten Interesse des Kindes sind. Die Bedenken der Mutter, insbesondere die persönlichen Konflikte mit der Witwe des Vaters, waren nicht ausreichend, um die Ausschlagung des Erbes zu rechtfertigen. Das Gericht sah keine Hinweise darauf, dass die Testamentsvollstrecker das Kind benachteiligen würden, und betonte, dass es dem Kind finanziell besser gehen würde, wenn es das Erbe annimmt.
Die auf dieser Homepage wiedergegebenen Gerichtsentscheidungen bilden einen kleinen Ausschnitt der Rechtsentwicklung über mehrere Jahrzehnte ab. Nicht jedes Urteil muss daher zwangsläufig die aktuelle Rechtslage wiedergeben.
Einige Entscheidungen stellen Mindermeinungen dar oder sind später im Instanzenweg abgeändert oder durch neue obergerichtliche Entscheidungen oder Gesetzesänderungen überholt worden.
Das Recht entwickelt sich ständig weiter. Stetige Aktualität kann daher nicht gewährleistet werden.
Die schlichte Wiedergabe dieser Entscheidungen vermag daher eine fundierte juristische Beratung keinesfalls zu ersetzen.
Für den fehlerhaften juristischen Gebrauch, der hier wiedergegebenen Entscheidungen durch Dritte außerhalb der Kanzlei Krau kann daher keine Haftung übernommen werden.
Verstehen Sie bitte die Texte auf dieser Homepage als gedankliche Anregung zur vertieften Recherche, keinesfalls jedoch als rechtlichen Rat.
Es soll auch nicht der falsche Anschein erweckt werden, als seien die veröffentlichten Urteile von der Kanzlei Krau erzielt worden. Das ist in aller Regel nicht der Fall. Vielmehr handelt es sich um einen allgemeinen Auszug aus dem deutschen Rechtsleben zur Information der Rechtssuchenden.
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