Wirksamkeit Verwirkungsklausel Verjährung Pflichtteil
OLG Celle 22 U 73/94
In diesem Fall befasste sich das Oberlandesgericht (OLG) Celle mit der Wirksamkeit einer testamentarischen Verwirkungsklausel
und der Verjährung des Pflichtteilsanspruchs im Falle eines Verstoßes gegen diese Klausel.
Die Fakten des Falles
Ein Erblasser hatte in seinem Testament eine Verwirkungsklausel aufgenommen, wonach Erben, die mit seiner letztwilligen Verfügung nicht einverstanden sind
und gegen seine Anordnungen verstoßen, nur den Pflichtteil erhalten sollten.
Der Kläger, eines der vier Kinder des Erblassers, widersprach der Erfüllung von Vermächtnissen und klagte gegen den Testamentsvollstrecker auf Auskunft.
Das Amtsgericht zog daraufhin den Erbschein ein, da der Kläger und seine Brüder durch ihr Verhalten ihr Erbe verwirkt hätten.
Der Kläger erhob Klage auf Zahlung des Pflichtteils und Auskunft über den Nachlass.
Die Beklagte, die Alleinerbin geworden war, erhob die Einrede der Verjährung.
Die Entscheidung des Gerichts
Das OLG Celle entschied, dass die Verwirkungsklausel wirksam war und der Kläger seinen Erbteil verwirkt hatte.
Der Pflichtteilsanspruch des Klägers war verjährt, da die dreijährige Verjährungsfrist mit Kenntnis des Klägers von der Verwirkungsklausel begann.
Der Auskunftsanspruch des Klägers war teilweise gerechtfertigt, soweit er Auskunft über Schenkungen des Erblassers verlangte.
Begründung des Gerichts
Fazit
Der Fall OLG Celle 22 U 73/94 verdeutlicht die Bedeutung von Verwirkungsklauseln in Testamenten und die damit verbundenen Rechtsfolgen.
Erben, die gegen den Willen des Erblassers verstoßen, riskieren den Verlust ihres Erbteils.
Zudem ist zu beachten, dass die Verjährungsfrist für den Pflichtteilsanspruch im Falle einer Verwirkungsklausel bereits mit Kenntnis des Erben von der Klausel beginnt.
Zusätzliche Anmerkungen:
Zusammenfassend lässt sich sagen:
Das OLG Celle hat in diesem Fall die Wirksamkeit einer Verwirkungsklausel bestätigt und die Verjährung des Pflichtteilsanspruchs bejaht.
Der Auskunftsanspruch des Klägers war nur teilweise gerechtfertigt.
Die auf dieser Homepage wiedergegebenen Gerichtsentscheidungen bilden einen kleinen Ausschnitt der Rechtsentwicklung über mehrere Jahrzehnte ab. Nicht jedes Urteil muss daher zwangsläufig die aktuelle Rechtslage wiedergeben.
Einige Entscheidungen stellen Mindermeinungen dar oder sind später im Instanzenweg abgeändert oder durch neue obergerichtliche Entscheidungen oder Gesetzesänderungen überholt worden.
Das Recht entwickelt sich ständig weiter. Stetige Aktualität kann daher nicht gewährleistet werden.
Die schlichte Wiedergabe dieser Entscheidungen vermag daher eine fundierte juristische Beratung keinesfalls zu ersetzen.
Für den fehlerhaften juristischen Gebrauch, der hier wiedergegebenen Entscheidungen durch Dritte außerhalb der Kanzlei Krau kann daher keine Haftung übernommen werden.
Verstehen Sie bitte die Texte auf dieser Homepage als gedankliche Anregung zur vertieften Recherche, keinesfalls jedoch als rechtlichen Rat.
Es soll auch nicht der falsche Anschein erweckt werden, als seien die veröffentlichten Urteile von der Kanzlei Krau erzielt worden. Das ist in aller Regel nicht der Fall. Vielmehr handelt es sich um einen allgemeinen Auszug aus dem deutschen Rechtsleben zur Information der Rechtssuchenden.
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Es soll auch nicht der falsche Anschein erweckt werden, als seien die veröffentlichten Urteile von der Kanzlei Krau erzielt worden. Das ist in aller Regel nicht der Fall. Vielmehr handelt es sich um einen allgemeinen Auszug aus dem deutschen Rechtsleben zur Information der Rechtssuchenden.
Durch die schlichte Anfrage kommt noch kein kostenpflichtiges Mandat zustande.