Zuständigkeit in einem Nachlassfall mit Auslandsberührung – KG 1 AR 8/16
In dem Nachlassverfahren mit Auslandsbezug stritten die Amtsgerichte Pankow-Weißensee und Wedding über die Zuständigkeit.
Der Erblasser, der bis 2010 seinen Wohnsitz in Berlin-Wedding hatte, zog dann nach Polen, behielt jedoch einen Zweitwohnsitz bei seiner Tochter in Berlin-Pankow.
Er arbeitete weiterhin in Berlin-Brandenburg und verstarb 2016 in Berlin.
Die Tochter schlug die Erbschaft vor dem Amtsgericht Pankow-Weißensee aus, woraufhin dieses Gericht sich für unzuständig erklärte und die Sache an das Amtsgericht Wedding verwies.
Auch dieses Gericht hielt sich für unzuständig, sodass der Streit vor dem Kammergericht landete.
Das Kammergericht entschied, dass das Amtsgericht Pankow-Weißensee für die Entgegennahme der Erbausschlagungserklärung zuständig sei, da die Tochter dort ihren gewöhnlichen Aufenthalt hatte.
Es stellte jedoch fest, dass die weitere Nachlasssache, wie die Sicherung des Nachlasses, vom Amtsgericht Wedding bearbeitet werden sollte,
da der Erblasser seinen letzten gewöhnlichen Aufenthalt in Deutschland hatte, speziell im Bereich Berlin-Wedding.
Trotz seines Wohnsitzes in Polen hatte der Erblasser enge Bindungen nach Deutschland, wo er seine Einkünfte erzielte, familiäre Kontakte pflegte und nicht in das polnische Leben integriert war.
Diese Umstände führten dazu, dass der Erblasser als sogenannter „Grenzpendler“ angesehen wurde, und somit die Zuständigkeit beim Amtsgericht Wedding lag.
Die Entscheidung folgte der europäischen Erbrechtsverordnung (EuErbVO), die die Zuständigkeit an den gewöhnlichen Aufenthalt des Erblassers knüpft.
In diesem Fall wurde festgestellt, dass dieser in Deutschland lag, womit das Amtsgericht Wedding für das Nachlassverfahren zuständig ist.
Die auf dieser Homepage wiedergegebenen Gerichtsentscheidungen bilden einen kleinen Ausschnitt der Rechtsentwicklung über mehrere Jahrzehnte ab. Nicht jedes Urteil muss daher zwangsläufig die aktuelle Rechtslage wiedergeben.
Einige Entscheidungen stellen Mindermeinungen dar oder sind später im Instanzenweg abgeändert oder durch neue obergerichtliche Entscheidungen oder Gesetzesänderungen überholt worden.
Das Recht entwickelt sich ständig weiter. Stetige Aktualität kann daher nicht gewährleistet werden.
Die schlichte Wiedergabe dieser Entscheidungen vermag daher eine fundierte juristische Beratung keinesfalls zu ersetzen.
Für den fehlerhaften juristischen Gebrauch, der hier wiedergegebenen Entscheidungen durch Dritte außerhalb der Kanzlei Krau kann daher keine Haftung übernommen werden.
Verstehen Sie bitte die Texte auf dieser Homepage als gedankliche Anregung zur vertieften Recherche, keinesfalls jedoch als rechtlichen Rat.
Es soll auch nicht der falsche Anschein erweckt werden, als seien die veröffentlichten Urteile von der Kanzlei Krau erzielt worden. Das ist in aller Regel nicht der Fall. Vielmehr handelt es sich um einen allgemeinen Auszug aus dem deutschen Rechtsleben zur Information der Rechtssuchenden.
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