Zuwendung einzelner Vermögensbestandteile als Erbeinsetzung
OLG Düsseldorf Beschluss 18.04.2018 – I-3 Wx 181/16
In dem Beschluss des Oberlandesgerichts (OLG) Düsseldorf vom 18. April 2018 (Az.: I-3 Wx 181/16) ging es um die Auslegung eines handschriftlichen Testaments
vom 1. Juli 2015, in dem der Erblasser Vermögensgegenstände, insbesondere Immobilien, zugewiesen hatte.
Der Beteiligte zu 1, ein Cousin zweiten Grades des Erblassers, hatte einen Erbschein beantragt, der ihn und seine Familie als Erben zu gleichen Teilen ausweist.
Die übrigen Beteiligten, ebenfalls Verwandte des Erblassers, bestritten dies und argumentierten, dass das Testament
keine klare Erbeinsetzung enthalte, insbesondere nicht für das genannte Grundstück.
Das Amtsgericht Emmerich hatte zunächst entschieden, dass das Testament auslegungsbedürftig sei,
da der Erblasser nur Teile seines Vermögens explizit zugewiesen habe und die gesetzliche Erbfolge für den Rest eintrete.
Die Quoten wurden dabei nach den Angaben des Beteiligten zu 1 festgesetzt, gegen die sich die übrigen Beteiligten nicht substantiell gewehrt hatten.
Der Beteiligte zu 6 legte dagegen Beschwerde ein, die das Nachlassgericht jedoch ablehnte und die Sache dem OLG Düsseldorf zur Entscheidung vorlegte.
Das OLG entschied, dass die Beschwerde zwar zulässig, inhaltlich aber unbegründet sei.
Es stellte fest, dass das Testament so auszulegen sei, dass die Beteiligten zu 1 bis 5 zu gleichen Teilen Erben wurden,
da der Erblasser ihnen die Hauptteile seines Vermögens, nämlich die Immobilien, zugewiesen habe.
Der Umstand, dass der Erblasser keine weiteren Vermögensgegenstände ausdrücklich zugeteilt hatte,
ließ sich als Vorbehalt weiterer Vermächtnisse interpretieren, aber nicht als Ausschluss der Erbenstellung der Beteiligten zu 1 bis 5.
Das OLG hob die Entscheidung des Amtsgerichts auf, da die Erbfolge im Testament vollständig geregelt war und keine gesetzliche Erbfolge zur Anwendung kam.
Die Beschwerde hatte somit keinen Erfolg, und das Nachlassgericht wird auf Basis der nunmehrigen Rechtsauffassung
des OLG über einen neu zu stellenden Erbscheinsantrag entscheiden müssen.
Die auf dieser Homepage wiedergegebenen Gerichtsentscheidungen bilden einen kleinen Ausschnitt der Rechtsentwicklung über mehrere Jahrzehnte ab. Nicht jedes Urteil muss daher zwangsläufig die aktuelle Rechtslage wiedergeben.
Einige Entscheidungen stellen Mindermeinungen dar oder sind später im Instanzenweg abgeändert oder durch neue obergerichtliche Entscheidungen oder Gesetzesänderungen überholt worden.
Das Recht entwickelt sich ständig weiter. Stetige Aktualität kann daher nicht gewährleistet werden.
Die schlichte Wiedergabe dieser Entscheidungen vermag daher eine fundierte juristische Beratung keinesfalls zu ersetzen.
Für den fehlerhaften juristischen Gebrauch, der hier wiedergegebenen Entscheidungen durch Dritte außerhalb der Kanzlei Krau kann daher keine Haftung übernommen werden.
Verstehen Sie bitte die Texte auf dieser Homepage als gedankliche Anregung zur vertieften Recherche, keinesfalls jedoch als rechtlichen Rat.
Es soll auch nicht der falsche Anschein erweckt werden, als seien die veröffentlichten Urteile von der Kanzlei Krau erzielt worden. Das ist in aller Regel nicht der Fall. Vielmehr handelt es sich um einen allgemeinen Auszug aus dem deutschen Rechtsleben zur Information der Rechtssuchenden.
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Durch die schlichte Anfrage kommt noch kein kostenpflichtiges Mandat zustande.