Die Grundsätze der Erbenhaftung

September 4, 2024

Die Grundsätze der Erbenhaftung

Zusammenfassung des Aufsatzes von Horn, “Grundsätze der Erbenhaftung” – NJW 2022, 2454

RA und Notar Krau

Die Grundsätze der Erbenhaftung, wie sie von Dr. Claus-Henrik Horn in seinem Beitrag erörtert werden, bieten einen umfassenden Überblick über die rechtlichen Möglichkeiten und Pflichten von Erben, wenn der Nachlass verschuldet oder unübersichtlich ist. Im Folgenden die wesentlichen Punkte:

I. Überblick

Erben können die Erbschaft ausschlagen, wenn der Nachlass überschuldet ist, um ihr Eigenvermögen zu schützen. Ein komplexes rechtliches System ermöglicht es jedoch auch, die Haftung zu beschränken, ohne die Erbschaft auszuschlagen.

II. Nachlassverbindlichkeiten und persönliche Schulden

Die Erben haften nicht für Verbindlichkeiten des Erblassers (wie Schulden aus Darlehen), sondern nur für Verbindlichkeiten, die nach dem Erbfall aufgrund der Verwaltung des Nachlasses entstehen.

III. Vorläufige Haftungsbeschränkung

Durch die Dreimonatseinrede und das Aufgebotsverfahren kann der Erbe Zeit gewinnen, um sich einen Überblick über den Nachlass zu verschaffen, ohne sofort für Verbindlichkeiten zahlen zu müssen.

IV. Endgültige Haftungsbeschränkung

Erben können dauerhaft ihr Eigenvermögen schützen, etwa durch die Beantragung der Nachlassverwaltung oder -insolvenz. Dies entzieht dem Erben allerdings die Kontrolle über den Nachlass.

  1. Nachlassverwaltung: Diese schützt den Erben, wenn der Nachlass unsicher ist, ob er überschuldet ist.
  2. Nachlassinsolvenz: Wenn der Nachlass überschuldet ist, dient die Nachlassinsolvenz der geordneten Befriedigung der Gläubiger.
  3. Einreden zur Haftungsbeschränkung: Erben können Einreden erheben, um ihr Eigenvermögen zu schützen, wenn der Nachlass überschuldet ist.

V. Erkenntnisverfahren

Erben können im Prozess den Erbenvorbehalt beantragen, um zu verhindern, dass Gläubiger in ihr Eigenvermögen vollstrecken können. Das Gericht muss prüfen, ob die Verbindlichkeiten reine Nachlassverbindlichkeiten sind.

VI. Vollstreckungsverfahren

Erben können eine Vollstreckungsgegenklage erheben, um die Zwangsvollstreckung in ihr Eigenvermögen zu verhindern, wenn Gläubiger unberechtigt in dieses vollstrecken wollen.

VII. Verlust der Haftungsbeschränkung

Die Haftungsbeschränkung kann verloren gehen, wenn der Erbe die Inventarfrist versäumt oder das Inventar unzureichend erstellt.

Diese Grundsätze bieten Erben ein umfassendes rechtliches Instrumentarium, um ihr Eigenvermögen im Falle eines überschuldeten Nachlasses zu schützen.

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